Baierbrunn/Thalkirchen:Uferlose Verschmutzung

An den Ausbootstellen entlang der Isar türmt sich der Müll

Von Udo Watter, Baierbrunn/Thalkirchen

Das Isartal südlich der Stadt ist ein landschaftliches Juwel und eine Bootstour von Wolfratshausen nach Thalkirchen gehört zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen im Münchner Raum. Wenn man freilich in diesem Sommer gewisse Uferstellen betrachtet, könnte man mit dem Dichter Rainer Maria Rilke sagen: Das Schöne ist des Schrecklichen Anfang. Mancherorts sieht es aus wie auf einer Müllkippe.

Besonders schlimm ist die Situation am Baierbrunner Wehr. Die Tatsache, dass dort die Paddler und Freizeitkapitäne ihre Schlauchboote über Land schleppen müssen, um das Wehr mit dem Wasserkraftwerk zu umgehen, verführt offenbar viele dazu, ungeniert ihren Abfall zu entsorgen. "Bei den für Flusswanderer eigens eingerichteten Ausbootstellen sind regelrechte Müllberge entstanden, die jedes Wochenende aufs Neue angehäuft werden", erklärt Theodoros Reumschüssel, Pressesprecher des örtlichen Betreibers Uniper Kraftwerke GmbH.

"Dort findet sich Leergut ohne Ende - teils in Scherben, aber auch die Reste des Billigschlauchboots, das schon beim ersten Kontakt mit der Uferböschung undicht wurde, genauso wie Sonnenschirme, Klappstühle, Einweggrills sowie Reste von Grillfleisch." Da auch noch Tiere und Wind den Abfall "großflächig verfrachteten", werde der Aufwand, die betreffenden Bereiche müllfrei zu halten, immer größer, klagt Reumschüssel.

Johannes Durner, der Leiter der Kraftwerksgruppe Isar, betont zwar, man habe Verständnis für den Wunsch, die Isar hinunter zu fahren und richte auch die entsprechenden Ausbootstellen, Passagen und Einbootstellen Jahr für Jahr wieder her - aber er unterstreicht: "Jeder, der sich in der Natur bewegt, sollte das rücksichtsvoll tun."

© SZ vom 27.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: