Münchner Bahnhofsmission„Jeder könnte in so eine Lage kommen“

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Die Bahnhofsmission München zählte im vergangenen Jahr mehr als 300 000 Hilfeleistungen.
Die Bahnhofsmission München zählte im vergangenen Jahr mehr als 300 000 Hilfeleistungen. (Foto: Sven Hoppe)

Wie kann man helfen, wenn man eine hilfsbedürftige Person am Bahnhof trifft? Was sollte man auf keinen Fall tun? Und wie arbeitet die Bahnhofsmission? Ein Treffen mit der Sozialpädagogin Jessica Wolf.

Interview von Jana Jöbstl

Die Münchner Bahnhofsmission wurde 1897 als eine der ersten Deutschlands gegründet. Der Fokus lag auf der Hilfe für Frauen und Kinder, heute ist die Notanlaufstelle, direkt an Gleis 11 in der Haupthalle, tagsüber für jeden geöffnet. Und das jeden Tag. Nur nachts werden die Räumlichkeiten zu einem sicheren Ort ausschließlich für Frauen. Die Zahlen in ihrem aktuellen Sachbericht offenbaren, wie groß der Bedarf ist – und dass er immer weiter ansteigt. Im vergangenen Jahr wurden mehr also 300 000 Kontakte gezählt. Durchschnittlich 820 täglich. Kontakte, also Personen, die ein oder mehrmals am Tag die Bahnhofsmission aufgesucht und ein Angebot wahrgenommen haben. Der nächtliche Schutzraum und die angemieteten Pensionszimmer wurden 2024 von 726 Personen genutzt. Um das zu bewerkstelligen, stützt sich die Arbeit der Bahnhofsmission auf ein großes Team von Ehrenamtlichen. Auch Jessica Wolf hat sich zunächst als Praktikantin und später als Ehrenamtliche engagiert. Seit 2014 ist sie als Sozialpädagogin bei der Bahnhofsmission in München fest angestellt. Die 34-Jährige hat in dieser Zeit einiges erlebt. An einem frühlingshaften Nachmittag im April haben wir sie in ihrer Spätschicht besucht.

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SZ-Podcast „München persönlich“
:Was erlebt man in der Bahnhofsmission, Jessica Wolf?

Jessica Wolf ist Sozialpädagogin und arbeitet seit mehr als elf Jahren bei der Bahnhofsmission München. Wer sucht hier nach Hilfe? Wie hat sie ihre Berührungsängste verloren? Und wie kann man selbst aktiv werden? Ein Nachmittag am Hauptbahnhof.

Von Jana Jöbstl

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