Oberschleißheim:67-Jährige ertrinkt im Regattasee

Oberschleißheim: Der Regattasee ist bis zu 18 Meter tief.

Der Regattasee ist bis zu 18 Meter tief.

(Foto: Joergensen)
  • Im Regattasee bei Oberschleißheim ist eine 67-Jährige ertrunken.
  • Die Frau wollte zu einem Floß in der Mitte des Sees schwimmen.
  • Sie litt an einer Herzerkrankung, weshalb ihr womöglich die Kraft ausging.

Von Thomas Schmidt und Nadja Tausche

Eine Rentnerin ist beim Baden im Regattasee bei Oberschleißheim ertrunken. Wie das Münchner Polizeipräsidium am Montag berichtet, wollte die 67-Jährige offenbar zu einem in der Mitte des Sees fest verankerten Floß schwimmen. Die Rentnerin litt an einer Herzerkrankung, teilte ein Sprecher der Polizei mit. Womöglich ging ihr deswegen auf dem Weg zum Floß die Kraft aus.

Gemeinsam mit ihrem 71 Jahre alten Lebensgefährten verbrachte die Rentnerin aus Karlsfeld den Sonntagnachmittag am Regattasee. Gegen 15 Uhr, so berichtet es die Polizei, wollte sie dann zu dem Floß schwimmen. Ihr Lebensgefährte begleitete sie ein Stück, kehrte dann aber wieder um und schwamm zurück ans Ufer. Die beiden verloren sich aus den Augen, die Rentnerin schwamm allein immer weiter hinaus aufs Wasser. Eine gute Stunde lang wartete der 71-Jährige vergeblich darauf, dass seine Partnerin zurückkommt. Je mehr Zeit verstrich, desto größer wurden seine Sorgen. Schließlich wählte er den Notruf und verständigte den Rettungsdienst.

Sofort wurden umfangreiche Suchmaßnahmen eingeleitet, ein Hubschrauber der Polizei stieg auf, Taucher stiegen hinab ins Wasser. Doch als die Einsatzkräfte die Frau schließlich fanden, war es längst zu spät. Laut Polizeiangaben lag sie tot in etwa vier Metern Tiefe unter der Wasseroberfläche. Taucher konnten nur noch die Leiche der Frau bergen. Hinweise auf ein Fremdverschulden lägen keine vor, berichtet die Münchner Polizei. Die Tote sei bereits obduziert worden.

Beim Regattasee, der offiziell Regattaparksee heißt, handelt es sich um ein künstlich angelegtes Gewässer im Nordwesten Münchens. Er liegt rund 200 Meter von der Regattastrecke Oberschleißheim entfernt. Nur das Nord- und das Westufer sind zum Baden freigegeben, das südliche Drittel des Sees ist Landschaftsschutzgebiet und umzäunt.

Fast überall fällt das Ufer des Sees flach ab, was ihn gerade bei Kindern und älteren Badegästen beliebt macht. Doch nach drei bis vier Metern falle der Boden schlagartig ab, erklärt Michael Reiner von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Oberschleißheim. Dieser abrupte Abfall sei gefährlich für Menschen, die nicht gut schwimmen und plötzlich nicht mehr stehen könnten. An seiner tiefsten Stelle messe der Regattasee 18 Meter, sagt Reiner.

Vor drei Jahren sei jemand deswegen fast ertrunken, erinnert sich der Retter. Ein Mann habe sich zu weit vom Ufer wegbewegt, obwohl er nicht schwimmen konnte. Badegäste zogen ihn gerade noch rechtzeitig aus dem Wasser. Ertrunken sei im Regattaparksee bisher noch niemand, sagt Reiner - bis zu dem tragischen Unglück am Sonntagnachmittag.

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