Freizeit:Die zehn schönsten Badeseen rund um München

Es muss nicht immer Starnberg sein: Wenn die Temperaturen in der Stadt über 30 Grad ansteigen, kann man sich auch hier erfrischen.

Zehn Tipps von SZ-Autoren

10 Bilder

Böhmerweiher bei Puchheim, 2013

Quelle: Johannes Simon

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Böhmerweiher

Der Böhmerweiher ist ein seltsamer See. Allein schon wegen der Lage: Er liegt auf Münchner Stadtgebiet, aber so weit hinter der Aubinger Lohe, dass die meisten ihn zu Puchheim und Gröbenzell rechnen. Und er war lange Zeit gar kein öffentlicher Badeweiher, weil er in Privatbesitz war. Erst 2013 kauften die Kommunen Gröbenzell, Puchheim, München und der Erholungsflächenverein das Gebiet. Doch trotz großer Pläne fehlt dort noch immer jegliche Plansch-Infrastruktur: keine Liegewiese, kein Kiosk, keine Toiletten. Und genau deshalb finden ihn viele Erholungssuchende, insbesondere Hundebesitzer, so toll: wild-romantisch, abgeschieden, ohne Leinenzwang und Hundeverbot. Für Eltern mit Kindern ist genau das ein Gräuel. Der Ausbau des Weihers zum richtigen Badesee ist schon lange geplant. Dessen Charakter wird sich dann ändern, das Publikum auch - nur die immer etwas frische Wassertemperatur wohl kaum. Bis allerdings wirklich etwas passiert, dürfte es noch eine Weile dauern. Christian Krügel

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Quelle: Niels P. Jørgensen

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Regattasee

Ein Badesee, der jedem etwas bietet? Kindern die Gelegenheit zum Planschen, Erwachsenen die Möglichkeit zum Schwimmen oder Relaxen? Wo es auch Beachfeeling gibt mit Drinks, Sand und Liegestühlen - und das alles auf olympischem Boden? Der Regattasee am nördlichen Ende Münchens bietet das alles an einem Platz. Angelegt neben der traditionsreichen Olympia-Ruderregattastrecke von 1972 liegt er unweit der A 99, der er seine Entstehung zu verdanken hat, weil man Kies zu deren Bau brauchte. Wem Schwimmen und Sonnenbad nicht genügen, der kann sich auf den benachbarten Volleyballfeldern durch den Sand wühlen, auf der Teerstrecke entlang der Regattaanlage skaten oder Rad fahren. Wem das alles zu schweißtreibend und zu wenig erholsam scheint, der kann sich auch einfach an die Bar setzen, einen Sundowner trinken und den Ruderern zusehen. Auch die Natur lässt sich beobachten, es gibt rund um den See, etwa im nahen Schwarzhölzl, seltene Pflanzen, Schmetterlinge und Vögel. Erreichbar ist der große Parkplatz des Sees, für den Gebühr bezahlt werden muss, über die Ausfahrt Oberschleißheim der A 99. Günther Knoll

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Quelle: SZ

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Langwieder und Lußsee

Schon die Schlange an der Autobahnausfahrt Eschenried verheißt nichts Gutes. Alle Welt hat sich offenbar auf den Weg gemacht zum Lußsee (Bild) und Langwieder See, beide verdanken die Münchner dem Autobahnbau. Der Andrang - am Wochenende können es schon mal 30 000 Menschen oder mehr sein - verwundert nicht. Die Seen auf Aubinger Flur sind einfach toll. Das Türkisblau des Wassers, das Licht, die Liegewiesen rundherum, sogar für Hund und Herrchen gibt es eine. Wer dem Rummel à la Rimini entgehen möchte, muss allerdings früh aufstehen. Am Morgen ist es am schönsten, dann treffen sich die Schwimmer am See und haben noch Platz, um ihre Bahnen quer durch die Seen zu ziehen. Auch der Sonnenuntergang hier hat was, wenn einen die Mücken in Ruhe lassen. Doch die meisten nutzen den See den ganzen Tag mit Kind und Kegel, inklusive Trubel. Echtes Sommerfeeling. Gudrun Passarge

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Quelle: Claus Schunk

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Deininger Weiher

Wenn sich Luft und Wasser erwärmen, streben viele gen Süden - zum Deininger Weiher bei Straßlach-Dingharting. Das 90 000 Quadratmeter große Erholungsgelände mit Moorsee, idyllisch gesäumt von Wald und Schilf, verfügt über einen ausgewiesenen Badebereich, vielfrequentierte Wanderwege sowie ein Waldhaus, das ein Gasthaus ist und zu dem ein größerer Kiosk, Liegestühle sowie eine großzügige Terrasse gehören. Die gesamte Anlage befindet sich in Privatbesitz (Eigentümer: Familie Greulich), wird vom Erholungsflächenverein betreut und vom Südtiroler Waldhaus-Wirt Markus Tschurtschenthaler fürsorglich-akribisch in den Blick genommen. Er versteht sich als Mädchen für alles und ruft bei Unfällen die Rettung. Manchmal gibt es im Waldhaus nicht nur alpenländische Spezialitäten, sondern auch Kunstausstellungen. Und die Parkplätze sind kostenfrei. Jürgen Wolfram

Weßling See Mähboot

Quelle: Georgine Treybal

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Weßlinger See

Er liegt mitten in Weßling, eigentlich an der Hauptstraße, dennoch ist er nicht zu sehen: der Weßlinger See 27 Kilometer südwestlich von München, per S-Bahn und mit dem Auto über die Lindauer Autobahn, Ausfahrt Oberpfaffenhofen, zu erreichen. Ein paar Schritte durch kleine Gassen genügen und schon wird das kleinste Gewässer des Fünfseenlandes sichtbar. Da er nur knappe zwölf Meter tief ist, erwärmt sich das Wasser recht schnell. Was seinen Reiz weiter erhöht: Wer sich auf einer Bank am Seeufer, am Badestrand oder am Kiosk mit kleinem Biergarten niederlässt, der blickt auf eine bayerische Postkartenidylle, die ihresgleichen sucht. Der Turm der alten Kirche Mariae Himmelfahrt schaut herüber, alle Viertelstunde ist ihr Doppelschlag zu hören und eine schlossartige Villa direkt am anderen Ufer gibt dem ganzen Ensemble zusätzlichen Flair. Nicht irritieren darf die Fontäne in der Seemitte: Sie gehört zur eisernen Lunge, die Wasser aus der Tiefe pumpt und somit den Sauerstoffgehalt erhöht. Denn Zuflüsse hat der See keine. Dafür bietet er viel Beschaulichkeit, selbst an hektischen Feiertagen. Wolfgang Prochaska

Am Lauser Weiher, 2013

Quelle: Claus Schunk

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Lauser Weiher

Nur wenige Gemeinden tragen einen so schönen Namen wie: Unterlaus. Der Ort, der zu Feldkirchen-Westerham im Landkreis Rosenheim gehört, besteht aus ein paar Wohnhäusern, einer Kirche, einem Gasthaus, einem winzigen Kreisverkehr - und natürlich dem Lauser Weiher. Der kleine See zieht sich bis in die Ortschaft hinein. Wie es sich für einen idyllischen Weiher gehört, verfügt der Lauser Weiher über ein Strandbad mit etwas abschüssiger Liegewiese und Umkleidekabinen. Besonders kinderfreundlich präsentiert sich der See allerdings nicht: Vom Ufer aus fällt der Seeboden sofort steil ab - Planschen ist nur mit Schwimmtier möglich. Den Moorsee mit dem weichen und in der oberen Schicht häufig auch warmen Wasser teilen sich die Badenden übrigens mit Hecht, Zander und ein paar anderen Fischarten. Christina Warta

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Quelle: Christian Endt

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Steinsee

Also, ein richtiger Geheimtipp ist der Steinsee zwischen Moosach und Oberpframmern im Landkreis Ebersberg eigentlich schon lange nicht mehr. Bei sommerlicher Hitze quillt das Familienbad vor Eltern, Kindern, Opas und Opas nahezu über. Doch es gibt sie noch, die ruhigen Ecken am Toteissee, einem Relikt aus der letzten Eiszeit. Nach einem 15 Minuten langen Fußmarsch erreicht man am östlichen Ende das Moosacher Familienbad, ein Idyll direkt am See. Hier gibt es keinen Kiosk, kein Restaurant, keinen Kinderplanschbereich. Nur eine schlichte Liegewiese zwischen Bäumen am Ufer. Und wer es doch ein wenig sonniger mag, legt sich einfach ein paar Meter weiter entfernt in die Wiese; der Landwirt, dem sie gehört, mäht sie regelmäßig für die Badegäste. Und selbst im Winter lohnt sich ein Besuch: Dann springen immer wieder Wagemutige zum Eisbaden in das, zugegebenermaßen, saukalte Nass. Martin Mühlfenzl

Eichenau: Badespass am Eichenauer See / Badesee / Badeweiher / Weiher

Quelle: Johannes Simon

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Thenner Weiher

Von oben betrachtet - aber wer tut das schon - ist der Thenner Weiher ein formschönes Dreieck. Seine exakte Geometrie zeigt an, dass er nicht schon immer da war, sondern ein Kunstprodukt ist. Als der Mittlere Isarkanal vom Ismaninger Speichersee bis zu Isar bei Moosburg gebaut wurde, gruben die Bautrupps etwa einen Kilometer westlich von Wartenberg, gleich neben dem Kanal, riesige Mengen Kies ab. Eines Tages im Jahr 1928 drang unerwartet und plötzlich Grundwasser in die große Grube und füllte sie langsam bis zum Rand voll. Der Thenner Weiher war geboren. Nach 86 Jahren ist das besonders Schöne dieses Seniors unter den Baggerseen sein alter Baumbestand an den Uferzonen. Die Badenden finden auf etwa einem Hektar Liegewiesen ebenso sonnige wie schattige Plätzchen. Auch sonst hat man hier alles, was man braucht. Einen Kiosk mit Toiletten für die Hungrigen und Durstigen, einen Beachvolley- und einen Basketballplatz für die Sportlichen, Spielplätze und seichte Badestellen für die Kinder. Florian Tempel

(Symbolbild)

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Quelle: Marco Einfeldt

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Stoibermühle

Die Stoibermühle hat nichts mit dem ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten zu tun, sondern ist ein kleines, aber feines Naherholungsgebiet im östlichen Teil von Freising. Ganzjährige Spaziergänge um den See sind ebenso beliebt wie das Baden, Sonnen und Grillen in der Saison. Gerade Familien mit Kindern suchen dieses naturbelassene Naherholungsgebiet gerne auf. Manchmal lässt sich auch ein Kiebitz gut beobachten, der vom angrenzenden Wiesenbrütergebiet an den See kommt. Zu erreichen ist der Badesee über die Moosstraße im Stadtteil Lerchenfeld. Es führt ein Radweg hin, es gibt genügend Parkplätze und auch ein Biergarten ist vorhanden, der ganzjährig bewirtschaftet wird. Jüngere Leute schätzen freilich eher die danebenliegenden Marzlinger Kiesweiher mit ihren steilen Ufern. Johann Kirchberger

Abkühlung im See

Quelle: dpa

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Schönauer Weiher

Abseits vom Trubel der großen Badeseen in der Umgebung liegt der Schönauer Weiher. Der kleine Moorweiher nordöstlich von Bad Heilbrunn versteckt sich hinter alten Bäumen, die bei großer Hitze angenehmen Schatten spenden. Im kleinen Strandbad am Südufer des Schönauer Weihers finden die Badegäste eine Liegewiese, Umkleiden, Toiletten und Duschen. Treppen erleichtern den Zugang zum Wasser. Für Kleinkinder ist der Weiher allerdings nur bedingt geeignet. Denn der Seegrund fällt vom Ufer direkt steil ab. Wer Hunger bekommt, kann im Biergarten des Sees einkehren. Benjamin Engel

(Symbolbild)

© SZ vom 06.06.2014/wolf/tba
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