Die Schriftstellerin, Journalistin und Drehbuchautorin Asta Scheib, 85, übergibt ihren Vorlass der Monacensia im Hildebrandhaus. Die Dokumente, die Scheibs literarisches Schaffen und ihre Netzwerke abbilden, liegen sowohl analog wie digital vor. Insgesamt seien es 23 Archivkartons, heißt es aus der Monacensia, darin sind Interviewaufnahmen etwa mit dem Schriftsteller Wolfgang Koeppen, Videomitschnitte, Fotografien, Notizbücher und biografische Dokumente, Manuskripte früher Kolumnen, Rundfunk- und Drehbuchaufzeichnungen und Artikel für Zeitschriften.
Scheib wuchs im Bergischen Land auf und schrieb bereits während ihrer Ausbildung zur Textilingenieurin erste Texte. Seit den 1970er Jahren lebt sie in München. Hier entstand der Großteil ihres umfangreichen literarischen Werks, zu dem Romane, Drehbücher, Essays, Sachbücher und Lyrik zählen. Bekannt wurde sie vor allem durch ihre Romanbiografien, etwa über die bayerische Schriftstellerin Lena Christ oder die Firmenerbin Ottilie Faber-Castell.
Mit Walzer
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Mit dem Projekt „Tanztee & Prosecco“ wagt sich die Tänzerin und Choreografin Laura Saumweber in eine neue Umgebung. Der große Veranstaltungsraum des Münchenstift-Seniorenheims an der Rümannstraße in Schwabing wird zum Tanzsaal. Bewohner und Bewohnerinnen des Heims, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Publikum aus der Stadt sollen sich dort begegnen. Am Montag, 25. November, um 16 Uhr ist Premiere.
Laura Saumweber, in München geboren und in der freien Szene bekannt (zuletzt durch die „Ode an die Dinge“ im Theater Hoch X, zusammen mit Paula Niehoff), arbeitet seit einigen Jahren mit älteren Menschen zusammen und hat ein Programm speziell für Seniorenheime entwickelt. „Das sind sehr abgekapselte Orte, die Menschen dort haben wenige Möglichkeiten, am Leben in der Stadt teilzunehmen, aber sie haben doch die gleichen kulturellen und sozialen Bedürfnisse wie wir“, sagt die Choreografin. „Ich möchte Räume öffnen, in denen sich Menschen verschiedener Generationen begegnen.“ Deshalb wünscht sie sich, dass auch Menschen von außerhalb kommen.
Beim Tanznachmittag werden jeweils ein Gast und ein Bewohner oder eine Bewohnerin als Team ausgelost. Saumweber und ihr Team werden mit den Paaren Bewegungen probieren, zu Livemusik von Lukas Mario Maier. Alles ist erlaubt, wer nur zuschauen will, darf sitzen bleiben oder sich an der Bar treffen, mit oder ohne Prosecco. Danach schauen alle gemeinsam eine kurze Tanzvorstellung der Compagnie Carla Sisteré aus Barcelona an: ein Walzer, der die Suche nach Glück ausdrückt. (Rümannstraße 60).
Mit Mützen
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Vor ein paar Jahren war Tina Plath mit ihrer kleinen Tochter Lea beim Einkaufen in der Stadt. Da bemerkte Lea die obdachlosen Menschen, die am Stachus saßen. Sie kauerten am Boden, mitten im Winter ohne warme Kleidung. Tina Plath erzählt, ihre Tochter habe an all die Mützen und Schals gedacht, die daheim rumlagen. „Das hätten die jetzt gebrauchen können“, habe sie gesagt. So entstand die Idee.
Lea, 11, und Tina Plath, 43, ziehen seitdem jeden Winter los und verteilen warme Sachen an Obdachlose. Mit einem vollgepackten Bollerwagen starten sie am Stachus, wo oft Menschen im Geschoss zwischen U-Bahn und S-Bahn sitzen. Dann gehen sie weiter die Sonnenstraße entlang bis zum Sendlinger Tor. Lea läuft immer ein paar Meter vorweg, spricht die Obdachlosen an und hält ihnen oft schon ein Paar Handschuhe oder einen Schal hin. „Manche probieren gleich eine Mütze an“, sagt Tina Plath. Die schwarzen Mützen kommen bei den Männern am besten an, Rot und Rosa mögen viele der Frauen am liebsten. „Und die warmen, selbstgestrickten Socken werden sehr gerne genommen.“ Oft ergeben sich nebenbei Gespräche darüber, was die Menschen erlebt haben. Warum sie jetzt am Stachus sitzen, und nicht in einem der Wohnheime für Obdachlose in München. Einige fühlen sich im Heim unwohl. Andere haben einen Hund, der nicht mit ins Wohnheim darf. Tina Plath hat immer auch Leckerlis für die Hunde dabei.
Inzwischen hat sich ihre Aktion schon herumgesprochen. Tina Plath arbeitet bei der Münchner Bank. Viele Kolleginnen und Kollegen bringen ihr dicke Tüten vorbei. Eine Freundin strickt seit Wochen Schals und Mützen. Bei Familie Plath im Flur ist es schon ein bisschen eng, so viele Sachen sind zusammengekommen. Am 30. November wollen Mutter und Tochter wieder mit dem Bollerwagen los zum Stachus.
Mit Plakette
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Wirtin Sina von Tongelen kann sich über die Auszeichnung „Musikantenfreundliches Wirtshaus“ freuen, die Bayerns Finanz- und Heimatminister Albert Füracker dem Traditionslokal Alter Simpl in der Türkenstraße verliehen hat. Eine Plakette signalisiert nun Gästen, dass spontanes, unangekündigtes Singen und Musizieren zum eigenen Vergnügen und zur Unterhaltung der Gäste nicht nur möglich, sondern auch erwünscht ist. Im Gegenzug stellt das Wirtshaus den Musizierenden Brotzeit und Getränke bereit. Sina von Tongelen hat das lange von Toni Netzle geführte Lokal im Frühjahr 2024 übernommen.
Mit Zeichenstift
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Der Freundeskreis der Internationalen Jugendbibliothek (IJB) hat beliebte Kinderbuchillustratoren und -illustratorinnen um Werke für eine Auktion gebeten. Rotraut Susanne Berner, Erhard Dietl, Daniela Kulot, Axel Scheffler und Susanne Straßer haben Originale gestiftet, dazu kommen Exponate aus dem Nachlass von Binette Schroeder. Moderieren wird die Versteigerung am Donnerstag, 28. November, Alt-Oberbürgermeister Christian Ude. Einige Künstler werden an dem Abend anwesend sein. Mit dem Erlös fördert die IJB Projekte zur Kinderbuchillustration. Beginn 19 Uhr in Schloss Blutenburg.