Autobahn-Südring:10.046 Unterschriften gegen den Südring

Die Bevölkerung in fünf Landkreisgemeinden wehrt sich gegen die Pläne für einen Autobahn-Südring.

Michael Morosow

Fünf Bürgermeister aus dem Hachinger Tal und den Südostgemeinden hatten sich Ende April auf eine Initiative gegen den Bau eines Autobahn-Südrings verständig. In einer Resolution forderten die Verwaltungschefs aus Taufkirchen, Oberhaching, Unterhaching, Neubiberg und Ottobrunn zudem einen umfangreichen Lärmschutz an den bestehenden Autobahnen A8 und A995.

Autobahn-Südring: Fünf Bürgermeister, eine Meinung: (von links) Angelika Steidle, Günter Heyland, Wolfgang Panzer, Stefan Schelle und Thomas Loderer sagen Nein zum Südring.

Fünf Bürgermeister, eine Meinung: (von links) Angelika Steidle, Günter Heyland, Wolfgang Panzer, Stefan Schelle und Thomas Loderer sagen Nein zum Südring.

(Foto: Foto: Schunk)

Durch eine Unterschriftenaktion wollten sie darüberhinaus die Haltung der Bevölkerung gegen die Südring-Pläne und für die Lärmschutzmaßnahmen untermauern. "Es war ein eindeutiges Votum der Bürgerinnen und Bürger, das uns nun Aufwind gibt", sagte Wolfgang Panzer.

Am meisten Unterschriften (3268) wurden in Oberhaching gesammelt, gefolgt von Unterhaching (3249), Taufkirchen (3200), Neubiberg (212) und Ottobrunn (117). Die deutlich geringe Resonanz in ihren Gemeinen begründeten die Bürgermeister Thomas Loderer (Ottobrunn) und Günter Heyland (Neubiberg) mit der Tatsache, dass ihre Gemeinden von einem Autobahn-Südring weniger betroffen wären als die Gemeinden im Hachinger Tal. "Wir wollten uns aber solidarisch zeigen", sagten beide.

Auch einige Befürworter in Gemeinden

Für Loderer und Heyland ist die Initiative zudem ein Beweis dafür, dass die Gemeinden im Landkreis schnell und effizient eine Allianz bilden können. Heyland verhehlte aber nicht, dass es in seiner Gemeinde wohl auch einige Südring-Befürworter gebe, die sich davon einen günstigeren Arbeitsweg erhofften.

Stefan Schelle (Oberhaching) sprach von einem deutlichen Signal aus der Bevölkerung, die gegen den "Unsinn eines Südrings" sei und den problematischen Verkehr sinnvoller abwickeln wolle. "Wenn das Problem konkreter wird, wird auch der Widerstand konkreter und stärker, damit dass Gespenst Südring für immer verbannt wird", zeigte sich Schelle kämpferisch.

"Wir konnten die Bürger motivieren und würden uns wünschen, dass diese Initiative Wirkung zeigt", sagte Taufkirchens stellvertretende Bürgermeisterin Angelika Steidle.

Um die nötige Wirkung bei den politischen Entscheidungsträgern zu erzielen, wird Unterhachings Bürgermeister Wolfgang Panzer die Unterschriftenlisten nicht nur an den Bayerischen Landtag übergeben, sondern auch an das Bundesverkehrsministerium. Er hätte bereits Gespräche mit den vier Abgeordneten aus dem Landkreis geführt. "Sie haben mir mündlich bestätigt, dass sie uns unterstützen werden", sagte Panzer.

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