Auszeichnung:Charlotte Knobloch erhält Eugen-Biser-Preis

Charlotte Knobloch, langjährige Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern und frühere Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland. (Foto: Florian Peljak)

Sie ist die erste Frau und die erste Jüdin unter den Preisträgern: Am Montagabend ehrte die Eugen-Biser-Stiftung in der Allerheiligenhofkirche Charlotte Knobloch, die langjährige Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern und frühere Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, mit dem Eugen-Biser-Preis. Sie habe dazu beigetragen, dass Deutschland und Europa für Juden wie für Nicht-Juden wieder zur gemeinsamen Heimat werden könne, hieß es in der Preisbegründung. Zur Laudatio reiste Bundestagspräsident Norbert Lammert an. Er lobte Knoblochs Hartnäckigkeit, mit der sie darauf bestehe, an die Vergangenheit zu erinnern, um in die Zukunft blicken zu können. Der mit 5000 Euro dotierte Preis wird seit 2003 in unregelmäßigen Abständen an Personen verliehen, die sich für die Werte einsetzen, für die auch der Münchner Theologe Eugen Biser stand: die Freiheit des Einzelnen, den Respekt vor der Menschenwürde, die Toleranz im Dialog und die Friedenskraft der Religionen. Knobloch kündigte an, mit ihrem Preisgeld ein geplantes Zertifikatsstudium für die Theologie des interreligiösen Dialogs an der Ludwig-Maximilians-Universität zu unterstützen, das dort in Zusammenarbeit mit der Eugen-Biser-Stiftung entsteht.

© SZ vom 13.09.2016 / wet - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: