Austragungsort:Zwei Versuche für einen Treffer

München bewirbt sich um Finale der Champions League 2021 und 2022

München bewirbt sich nicht nur für 2021 um das Finale der Fußball-Champions-League, sondern auch gleich noch für 2022. Die Vollversammlung des Stadtrats sprach sich am Mittwoch für einen entsprechenden Vorstoß des Deutschen Fußballbunds (DFB) aus. Der Beschluss fiel keineswegs einstimmig - weite Teile der Opposition wie Grüne/Rosa Liste, FDP, Linke und ÖDP stimmten dagegen. Die Bewerbung ist als Entweder-Oder gedacht, also nur für ein Ausrichtungsjahr. Hintergrund ist, dass die Endspiele der "Königsklasse" für die Jahre 2021, 2022 und 2023 im Paket vergeben werden sollen und dass dem DFB signalisiert wurde, München habe für 2022 gute Chancen. Eine zweite Bewerbung könnte daher verhindern, dass die Allianz-Arena leer ausgeht, falls der Konkurrent St. Petersburg 2021 das Rennen macht. Die Bewerbungskriterien für diese beiden Jahre sind identisch, München muss also keine zusätzlichen Planungen tätigen.

Teuer wird es trotzdem für die Stadt - so teuer, dass etwa Linken-Stadtrat Çetin Oraner vor allem mit Blick auf die Sozialversorgung Münchens das Fußballspektakel für unverantwortlich hält. Das Referat für Bildung und Sport schätzt die Kosten auf 8,6 Millionen Euro - und dabei muss es nicht zwangsläufig bleiben: Denn die Erfahrungen der Vergangenheit hätten gezeigt, "dass die relativ unkonkreten Vorgaben der Uefa in der Umsetzungsphase stets zu Lasten der Host City", also der Gastgeberstadt, gingen. Sie hätten daher einen "volatilen Charakter". Die Bewerbung muss bis zum 1. Juli eingereicht werden. Zuletzt hatte 2012 ein Champions-League-Finale an der Isar stattgefunden. Damals verfolgten in München 179 000 Fans das Spiel im Stadion oder beim Public Viewing.

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