Süddeutsche Zeitung

Ausstellungen:Die Welt im rechten Licht

Das Nationalmuseum und die Galerie für angewandte Kunst zeigen passende Ausstellungen zur Weihnachtszeit.

Ganze elf Meter breit war die "Anbetung der Könige", eine imposante weihnachtliche Inszenierung, zu der neben einem umfangreichen Figurenpersonal eine römische Architekturkulisse gehörte. Diese hatte Max Schmederer aus Kork vermutlich nach fotografischen Vorlagen errichten lassen.

In der kompletten Fassung kann man die Krippe nur noch auf einem Foto im Bayerischen Nationalmuseum sehen, zusätzlich zeigen Details und mögliche Vorbilder, wie aufwendig die Szenerie gearbeitet ist. Für den Münchner Krippensammler war kein Aufwand zu viel, um seine weit mehr als 2000 Figuren und Bauwerke aus Deutschland, Österreich oder Italien umfassende Sammlung im rechten Licht zu präsentieren. Schmederers Einfallsreichtum als Bild-Regisseur kann man schon lange im Nationalmuseum bewundern.

Denn der 1854 geborene Münchner Bankier, der durch Erbschaft außerdem Mitinhaber der Paulaner Brauerei war, hat diesem 1900 seine Krippensammlung vermacht. Zum 100. Todestag wird Schmederer zusätzlich mit der Sonderausstellung "Herr der Krippen" gedacht, die über mehrere Stationen hinweg wertvolle Krippen aus dem Depot sowie Relikte von Architekturkulissen, Zeichnungen und Fotos zeigt, die den Entstehungsprozess der Krippen aufzeigen.

Wer nach dieser weihnachtlichen Einstimmung danach noch nach Geschenken sucht: Die Galerie für angewandte Kunst zeigt aktuell ihre Weihnachtsausstellung mit Werken von Mitgliedern des Bayerischen Kunstgewerbevereins.

Der Herr der Krippen, bis 4. März, Bayerisches Nationalmuseum, Prinzregentenstr. 3; Weihnachtsausstellung, Galerie für angewandte Kunst, bis 13. Januar, Pacellistr. 6-8

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Quelle:
SZ EXTRA vom 30.11.2017/jmo
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