Ausstellung:Zur Schönheit verpflichtet

Meisterwerke des Pariser Salons aus dem Musée d'Orsay sind in der Kunsthalle München ausgestellt.

Um die Bedeutung des "Salon de Paris" zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert zu begreifen, stelle man sich vor, alle bedeutenden Kunstmessen würden sich heute mit allen herausragenden zeitgenössischen Museen dieser Welt vereinen, um einmal im Jahr eine Mega-Schau auszurichten. Nicht nur Tausende von Künstlern waren - von einer, einem strengen ästhetischen Schönheitsideal verpflichteten Jury ausgewählt - dort mit entsprechend vielen Kunstwerken vertreten.

Einfach alles, was in der Kunst Rang und Namen hatte, sowie alsbald Kunstinteressierte aus allen gesellschaftlichen Schichten versammelten sich, um festzustellen, was in der Kunst angesagt ist. Oder, um es in den Kategorien der damaligen Zeit zu beschreiben: gut, wahr und schön ist.

"Gut. Wahr. Schön", so lautet auch der Titel der Schau in der Kunsthalle München, die Meisterwerke des Pariser Salons aus dem Musée d'Orsay präsentiert. Mehr als 100 Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen und kunsthandwerkliche Objekte belegen die Auseinandersetzung um das Schönheitsideal des Pariser Salons, in dem klassische Tradition auf modernes Leben traf.

1667 von Ludwig XIV. ins Leben gerufen, um den höfischen Kunstgeschmack öffentlich zu propagieren, war er zunächst nur den Mitgliedern der königlichen Kunstakademie vorbehalten. Die französische Revolution änderte zwar auch dies. Doch die Jury blieb lange einem Schönheitsideal verpflichtet, das auf antike Mythologie und biblische Geschichten, allegorische Szenen und dekorative Momente setzte. Die Ausstellung in der Kunsthalle erinnert an den Pariser Salon, der 1880 endete und Platz machte für Neues.

Gut. Wahr. Schön. Meisterwerke des Pariser Salons aus dem Musée d'Orsay. Kunsthalle, Theatinerstraße 8, 22. September bis 28. Januar, täglich von 10-20 Uhr, mehr dazu hier

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