Ausstellung:Treu bis in den Tod

Ausstellung: Hier noch im Aufbau: Die Ausstellung "Samurai" in der Kunsthalle.

Hier noch im Aufbau: Die Ausstellung "Samurai" in der Kunsthalle.

(Foto: Robert Haas)

"Samurai": Die Kunsthalle lässt die Pracht des japanischen Rittertums lebendig werden.

Von Evelyn Vogel

Bücher und Filme haben dafür gesorgt, dass der japanische Samurai-Krieger auch im Westen bekannt wurde. Seine Ehre, sein unbedingter Gehorsam und seine Treue bis in den Tod durch einen rituellen Selbstmord, das aufwendig gearbeitete Schwerterpaar, die eindrucksvolle Rüstung und die furchterregende Maske - all das machten aus den einstigen einfachen Soldaten im Dienste des Kaisers eine fast mythisch verklärte Gestalt. Tatsächlich nahmen die Samurai in Japan über beinahe 700 Jahrhunderte hinweg sowohl im Militär wie im Staat eine hohe Stellung ein. Aus den Kriegerhelden war ein Beamtenadel geworden, der prägend für die Gesellschaft war. Bis die Samurai gegen Ende des 19. Jahrhunderts ihre Privilegien verloren und eine eingeführte allgemeine Wehrpflicht ihren Stand ersetzte. Doch die Faszination der Samurai ist geblieben.

Eine der größten und bedeutendsten Sammlung japanischer Rüstungen, Helme und Masken, Pferdeausrüstung und Waffen der Samurai haben Ann und Gabriel Barbier-Mueller in knapp drei Jahrzehnten zusammengetragen. Was mit einer Privatsammlung im eigenen Haus anfing, sprengte bald jeden Rahmen. "Nicht nur wir wohnten mit den Samurai zusammen, sondern auch viele unserer Freunde und die Freunde unserer Kinder sind quasi mit ihnen aufgewachsen", erzählt Ann Barbier-Mueller in einem Interview, das im Katalog zu lesen ist. Seit 2012 haben die Objekte aus Eisen, Silber, Holz, Gold, Brokat, Fell, Bronze, Messing und Leder ihren Platz in einem eigenen Museum in Texas gefunden. Der Schwerpunkt der Sammlung liegt im 17. Jahrhundert.

Nun sind sie erstmals in Deutschland zu sehen: in der Samurai-Ausstellung im der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung. Mehr als 100 Exponate zeigt die Schau und lässt so die Geschichte des japanischen Rittertums lebendig werden. Zu sehen sind eindrucksvolle Rüstungen, Grathelme, Schwerter und Masken bis hin zu Pferderüstungen und Samuraiinszenierungen hoch zu Ross. Zudem Wandschirme, die mit Farbe, Tusche und Gold Geschichten aus der Zeit des japanischen Rittertums farbenfroh und detailreich erzählen.

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