Heimtiermesse in München: Mopsige Models und haarige Tänzer

Sir Henry sucht ein Model. Am liebsten eines, das im ähnelt: tiefe Falten im Gesicht, gedrungener Körperbau und kugelrunde Augen. Ein spezielles Schönheitsideal. Aber Sir Henry ist auch ein spezieller Hund, ein Mops, um genau zu sein. "Entweder man liebt den Mops oder man lehnt ihn ab", sagt Besitzerin Uschi Ackermann. Weil sie den Mops liebt, lädt sie am Samstag auf der Heimtiermesse in der MTC world of fashion gemeinsam mit ihm zum Mops-Casting. In der Jury sitzen neben Ackermann Tierärzte, die beispielsweise Körperbau und Gang der Bewerber bewerten.

Mehr als 30 Möpse mit Modelambitionen sind schon angekündigt. Nachmeldungen sind bis zum Beginn des Castings am Samstag um 14 Uhr möglich. Die zehn Euro Anmeldegebühr spenden die Veranstalter an den Verein "Ein Herz für kranke Tiere". Die Heimtiermesse öffnet jedoch auch für Mopsskeptiker. Zum vierten Mal präsentieren Unternehmen von Freitag bis Sonntag in fünf Hallen auf über 5000 Quadratmetern ihre Angebote für Haustierhalter, vom Meerschweinchenbesitzer bis zum Hundefreund. Sie zeigen handgeflochtene Katzenkörbe, weizenfreies Hundefutter und T-Shirts mit Bulldoggen-Druck für Herrchen und Frauchen. Auch Hundeschulen, Tierschutz und Tiersportvereine sowie Züchter stellen sich vor.

Tanzturnier für Hund und Herrchen

In Halle 3 soll beispielsweise Rüde Milo zeigen, wie gelehrig Hunde der Rasse Elo sind. So kann Milo beispielsweise auf Kommando niesen, er verzückt damit regelmäßig Senioren im Altersheim, wie sein Besitzer Robert Müller erzählt. Die Rasse Elo es seit 1987, die wichtigsten Ausgangsrassen dieses Zuchthundes sind Eurasier, Bobtails und Chow-Chows. Andere Tiere müssen bei der Heimtiermesse hohe Hürden nehmen. In Halle fünf, am Stand des Kaninchenzüchtervereins B6 München Ost, werden Kaninchen zeigen, wie gut sie springen können. Ähnlich wie Springpferde hopsen sie beim "Kaninhop" über Hindernisse. Natürlich ohne Reiter, dafür an der Leine. Beim professionellen Hundetanz wiederum sind sowohl Leinen als auch Leckerlis dagegen verboten.

Hund und Herrchen drehen Pirouetten, umtänzeln einander und schlagen Hand auf Pfote ein, alles im Takt und nach einer einstudierten Choreografie. Der Inntaler Hundesportfreunde Ering richtet am Samstag und Sonntag Tanzturniere für Anfänger, Gruppen und Profis in der zweiten Messehalle aus. Weil Katzen laut Fachleuten eher ungern Tricks lernen - sie sind eigensinnige Haustiere -, begnügt sich der Verein Felidae mit einer Rassekatzenausstellung, kann jedoch mit einem Superlativ punkten: Die größte Katzenrasse der Welt zeigt ihren imposanten Körper. Beeindruckende 1,20 Meter misst ein ausgewachsener Kater der Rasse Main Coon, legt man das Maßband von der Nase bis zu Schwanzspitze an.

Besucher können ihre Haustiere zur Messe mitbringen und dort von Tierärzten durchchecken lassen oder die Fitness ihrer Schützlinge auf einem Hindernis-Parcours testen. Hunde müssen in den Messehallen allerdings an der Leine laufen, die Halter sind angehalten, den Impfpass mit gültiger Tollwutimpfung dabei zu haben. Das Haustier kostet einen Euro Eintritt, die Besitzer zahlen 8 Euro pro Person und Tag (ermäßigt 7 Euro). Geöffnet hat die Heimtiermesse Freitag, Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr.