Es gibt viele Möglichkeiten, einen Ausflug ins Fünfseenland mit dem Genuss von Bier zu verbinden. Der Klassiker, mit der S-Bahn nach Herrsching zu fahren und dann auf den Heiligen Berg ins Kloster Andechs zu pilgern, dürfte hinreichend bekannt sein. Dort werden auch einstündige Brauereiführungen angeboten, allerdings nur montags bis donnerstags.
Doch darüber hinaus gibt es noch andere reizvolle Biertouren in dieser Gegend. Zum Beispiel lohnt es sich, vom Herrschinger Bahnhof auf der Seepromenade in Richtung Wartaweil zu spazieren und dann in Richtung Mühlfeld abzubiegen. Dort befindet sich das Mühlfelder Brauhaus, das selbst gebrautes Bier anbietet. Dort kann man nicht nur einen Blick auf die Sudkessel werfen, sondern sich auch in einem gemütlichen Biergarten mit Spielmöglichkeiten für Kinder niederlassen.
Vom südlicheren Ammersee aus begibt man sich anschließend mit dem Dampfer auf Schiffstour Richtung Stegen und auf wahrlich bierhistorische Pfade. Denn hier steht die Alte Brauerei, die sich zu einem Zentrum für Kunst, Kultur und Kunsthandwerk gemausert hat, aber auch den Ausschank selbst gebrauter Biere pflegt. Das "Ammerseer Brauhaus", wie dieser Teil der Gemäuers heißt, hat Braumeister Rudolf Fottner 2011 gegründet und damit die Geschichte einer recht erfolgreichen Braustätte wiederbelebt.
Begonnen hatte diese allerdings eher mit einem Misserfolg. Im 19. Jahrhundert war Otto Schreyegg beim Grafen Toerring als Braumeister beschäftigt gewesen und hatte es irgendwann mit dem Reinheitsgebot nicht ganz so genau genommen. Als der Graf Schreyegg auf die Schliche kam, setzte er ihn hochkant vor die Tür.
Der entschloss sich, sich eine eigene Brauerei nebst Mälzerei zu bauen. Bis zur Inflation 1923 ging das gut, doch dann musste verpachtet werden. Gegen das Reinheitsgebot wurde hier übrigens nicht verstoßen, und auch heute wahrt Fottner es mit seinen Bieren sehr sorgsam.