Bauarbeiten:Zwei Milliarden Euro für die A 99

Baustelle A99 zwischen Kreuz München Nord und Aschheim

Die Baustellen gewähren ungewöhnliche Einblicke, hier an der Isarkanalbrücke.

(Foto: Florian Peljak)
  • Der achtspurige Ausbau des Autobahnrings um München trägt nach Meinung von Verkehrsminister Hans Reichhart (CSU) dazu bei, die Verkehrssituation in München zu entschärfen.
  • Läuft es dort, würden die Autofahrer von ihren Navis nicht auf Routen durchs Stadtgebiet geschickt.
  • Zudem sind weitere Ausbauprojekte rund um München geplant.

Von Andreas Schubert

Der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs soll helfen, den Verkehr in München in Griff zu bekommen. Doch auch die seit 2016 laufende achtspurige Erweiterung der A 99 ist laut Bayerns Verkehrsminister Hans Reichhart (CSU) ein Beitrag, den Autoverkehr aus München draußen zu halten. Das sagte er kürzlich bei einer Baustellenbesichtigung der A 99.

Das Problem: Je nachdem, wo gerade ein Stau ist, schicken einen die Navis auf Ausweichrouten durch das Stadtgebiet. Und das kommt immer häufiger vor, da die Autobahnen immer voller werden. Vor allem der Güterverkehr wird laut Verkehrsprognosen auf der A 99 von heute rund 18 000 Lastwagen pro Tag auf 26 000 im Jahr 2030 zunehmen. Die Zahlen gelten für den Abschnitt zwischen dem Autobahnkreuz München Nord und der Anschlussstelle Aschheim/Ismaning. Insgesamt sind heute dort 123 000 Fahrzeuge täglich unterwegs. In elf Jahren sollen es bereits 141 000 sein.

Nach dem Ausbau können bis zu fünf Spuren je Richtung genutzt werden, wenn das Leitsystem die Seitenstreifen freigibt. Bis Ende des Jahres sollen die Bauarbeiten im ersten Abschnitt abgeschlossen sein. Dann wird die Trasse von 2021 an bis Kirchheim ausgebaut. Von 2025 an wird die A 99 zwischen Haar und Ottobrunn erweitert. Das Stück zwischen Kirchheim und Haar folgt 2028. Für 2029 ist vorgesehen, den Abschnitt zwischen Kreuz München West und Kreuz München Südwest auf sechs Spuren zu erweitern. Voraussichtlicher Baubeginn für den Ausbau zwischen Ottobrunn und Hofoldinger Forst ist 2032.

Sechs Streifen für die A 92

Auch auf der A 92 wird gebaut: 2020 beginnen die Arbeiten für den sechsstreifigen Ausbau zwischen Dreieck Feldmoching und Kreuz Neufahrn.

Der nord-westliche Abschnitt der A 99 am Dreieck Allach soll ebenfalls entlastet werden. Ein Ausbau ist hier vorgesehen, aber einen Zeitplan gibt es noch nicht. Dafür, so versichert Wolfgang Wüst, Präsident der Autobahndirektion Süd, arbeite man daran, im Allacher Tunnel die Seitenstreifen freizugeben, um je Richtung eine Spur zu gewinnen. Derzeit befinde man sich noch in Verhandlungen mit dem Bund. In 15 bis 20 Jahren ist dann auch eine Erweiterung des Allacher Tunnels angedacht. Konkrete Planungen gibt es laut Wüst noch nicht.

Aber schon nächstes Jahr könnte die Freigabe der Seitenstreifen im Tunnel erfolgen, es wäre ein bisher in Deutschland nie dagewesenes Projekt. Dafür müssen am Tunnel neue Signale gebaut und es muss die Trasse umgespurt werden. Kosten: 150 Millionen Euro. Insgesamt kostet der Ausbau der A 99, die laut Wüst eine der meistbefahrenen Autobahnen Deutschlands ist, in den nächsten 15 Jahren zwei Milliarden Euro.

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