Süddeutsche Zeitung

Aus für Cotton Club:Betreiber stellen Insolvenzantrag

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Von Stefan Mühleisen, München

Zwei Wochen nach dem vorzeitigen Ende der Cotton-Club-Dinnershows in München und Frankfurt ist die Betreiberfirma nun offiziell pleite: Die Cotton-Club Dinnershow GmbH & Co. KG hat beim Amtsgericht Mannheim am Montag einen Insolvenzantrag gestellt, wie ein Gerichtssprecher der SZ bestätigte. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde der Mannheimer Rechtsanwalt Rainer Bachert eingesetzt. Er wollte am Mittwoch keine Angeben machen, da ihm noch keine Akten vorlägen. Unterdessen melden sich wütende Menschen zu Wort, die ihr Geld für bereits bezahlte Tickets ersetzt bekommen wollen. Dies bezieht sich auch auf einzelne Shows, die bereits vor dem endgültigen Aus abgesagt worden waren.

Der Veranstalter Matthias Hoffmann hatte am 23. Dezember alle Vorstellungen im Zelttheater auf der Wiese im Ungererbad abgesagt. Als Geschäftsführerin der Firma zeichnet seine Frau Faiza Hoffmann verantwortlich. Ende Dezember war bekannt geworden, dass der Veranstalter bereits vor der Premiere Zahlungsschwierigkeiten hatte. Caterer, Lieferanten und Künstler berichteten über nicht gezahlte Rechnungen und Gagen. Das Zelt bot für etwa 500 Besucher Platz; mitunter seien nur 80 Personen zur Revue gekommen, berichtet eine Servicemitarbeiterin. Nach ihren Angaben sind in den Wochen vor Weihnachten etwa drei Shows wegen zu geringer Nachfrage abgesagt worden.

"Sie hat gesagt, sie überweisen mir das Geld zurück"

Eine davon hätte am 14. November 2014 stattfinden sollen. Ein Unternehmer aus dem Münchner Vorort Straßlach hatte dafür vier Karten zum Preis von 646,40 Euro gekauft. Nach seinen Worten habe eine Cotton-Club-Mitarbeiterin zwei Tage vor der Show bei ihm angerufen und den Ausfall der Show mitgeteilt. Gründe habe sie nicht genannt. "Sie hat gesagt, sie überweisen mir das Geld zurück." Doch bisher sei auch auf mehrmalige Nachfrage hin nichts passiert. Auf der Facebook-Seite von Koch Stefan Marquard - er erstellte mit seinem Kollegen Holger Stromberg das Menü für München - berichtet eine Frau, sie habe sieben Karten gekauft. Bei der Hotline habe ihr eine Frau gesagt, "ich könne mich ja an den Insolvenzverwalter wenden".

Impresario Matthias Hoffmann wollte am Mittwoch keinen Kommentar abgeben. Eine Firmensprecherin verwies ebenfalls auf den Insolvenzverwalter.

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Quelle:
SZ vom 08.01.2015
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