Jannik Inselkammer:Augustiner-Chef stirbt beim Skifahren in Kanada

Jannik Inselkammer: Jannik Inselkammer im Jahr 2012. Der 45-Jährige ist beim Heli-Skiing in Kanada tödlich verunglückt.

Jannik Inselkammer im Jahr 2012. Der 45-Jährige ist beim Heli-Skiing in Kanada tödlich verunglückt.

(Foto: Imago Stock&People)

Er galt als einer der einflussreichsten Geschäftsleute Münchens: Jannik Inselkammer, Gesellschafter der Augustiner-Brauerei. Der 45-Jährige ist in Kanada beim Skifahren in einer Lawine ums Leben gekommen.

Von Christian Krügel

Jannik Inselkammer, Mitinhaber der Augustiner-Brauerei und einer der wichtigsten Immobilienbesitzer Münchens, ist tot. Die Brauerei bestätigte am Mittwochmorgen Informationen der Süddeutschen Zeitung, wonach der 45-Jährige am Montag bei einem Lawinenunglück in Kanada ums Leben kam.

Wie die kanadische Zeitung Revelstoke Times berichtet, ließ sich am Montagvormittag Ortszeit eine Gruppe von vier oder fünf Skifahrern im Südosten der Provinz British Columbia im Hubschrauber auf einen Berg bringen und fuhr dann im Tiefschnee ab. Dabei habe sich jedoch eine Lawine gelöst, die einen 45-jährigen Deutschen unter drei Metern Schnee begraben habe. "Die Lawine war so stark, dass sie ausgewachsene Bäume mitgerissen hat", so ein Polizeisprecher. Der Mann habe erst mehrere Minuten nach dem Vorfall geborgen werden können und sei dann seinen Verletzungen erlegen. Ein anderer Mann aus der Gruppe wurde leicht verletzt.

Bei dem Toten handelt es sich nach den nun bestätgten Informationen der SZ um Jannik Inselkammer, der mit einem Freund zum Skiurlaub in Kanada war. Der Unternehmer galt als einer der einflussreichsten Geschäftsleute Münchens. Er war persönlich haftender geschäftsführender Gesellschafter von Augustiner-Bräu und hielt 35 Prozent der Anteile; 51 Prozent hält die Edith-Haberland-Wagner-Stiftung. Zudem gehörten Inselkammer wichtige Immobilien in der Münchner Innenstadt, die er zum Teil über die Inka AG hält.

Der 45-Jährige galt trotz seines Einflusses, etwa auch im Verein Münchner Biere und im Brauerbund, als einer der zurückhaltendsten Geschäftsleute der Stadt. Diskretion auch gegenüber Medien und der Öffentlichkeit waren für ihn eines der obersten Gebote, seine Dissertation schrieb er über "Führungsorganisation und Führungsverhalten in partnerschaftlichen vertikalen Kooperationen".

Einen "einzigartigen Menschen" verloren

Jannik Inselkammer stammt aus einer der bedeutendsten Brauer- und Wirtsfamilien der Stadt. Er ist der Sohn des Brauereiunternehmers Hans Inselkammer. Franz Inselkammer, Inhaber der Brauerei Aying, und der Wiesn- und Platzl-Wirt Peter Inselkammer sind enge Verwandte von ihm.

Die Augustiner Brauerei habe durch Inselkammers Tod einen "einzigartigen und warmherzigen Menschen" verloren, schrieb das Unternehmen am Vormittag in einer Presseerklärung. "Besonders seine Fähigkeit, unsere Mitarbeiter zu begeistern und uns alle als eine Familie zu sehen, werden uns sehr fehlen", sagte Werner Mayer, Geschäftsführer der Augustiner-Bräu Wagner KG. Sein Wunsch nach einer intensiveren Zusammenarbeit zwischen Brauerei und Stiftung werde als Auftrag für die Zukunft verstanden.

Auch Münchens Wirtschafts- und Wiesn-Referent Dieter Reiter zeigte sich von der Nachricht tief bestürzt. "Das ist ein Schock für uns alle", sagte der SPD-Oberbürgermeister-Kandidat sichtlich bewegt. Der Tod gehe ihm sehr nahe. "Ich habe keinen Menschen gekannt, der so dynamisch und so voller Tatendrang war wie Jannik Inselkammer", sagte Reiter. Erst vor kurzem habe Inselkammer ihm voller Begeisterung von einem neuen Projekt erzählt: ein neues Augustiner-Wirtshaus in einem alten Gebäude direkt an der Isar. Sein Mitgefühl gelte jetzt vor allem der Frau und Tochter Inselkammers, so der Wirtschaftsreferent.

Münchens Oberbürgermeister Christian Ude äußerte sich "entsetzt und bestürzt" auf die Nachricht von dem tödlichen Skiunfall. Inselkammer sei "eine zwar diskrete und bescheiden auftretende, aber äußerst einflussreiche Unternehmerpersönlichkeit" gewesen, die sich auch "mit viel Herzblut für die Entwicklung der Brauerei wie auch der Stadt München eingesetzt" habe.

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