Augustenstraße im Porträt:Kaffee und wütende Bürger

Ein Protest der Anwohner, ein uralter Tabakladen und ein Wirt, der gerne provoziert: Neben den unzähligen Cafés gibt es vieles zu entdecken in der Augustenstraße. Ein Spaziergang in Bildern.

Von Benedikt Laubert

18 Bilder

-

Quelle: SZ

1 / 18

Anwohnerprotest, ein uralter Tabakladen und ein Wirt, der gerne provoziert: Neben den unzähligen Cafés gibt es vieles zu entdecken in der Augustenstraße. Ein Spaziergang in Bildern.

Alles beginnt mit einem Loch. Im Norden grenzt die Augustenstraße an den Josephsplatz, der für Schlagzeilen sorgte: Die Stadt lässt hier eine Tiefgarage für Anwohner entstehen - Naturschützer und einige Anwohner wehren sich aber mit Händen und Füßen gegen die Pläne.

Proteste gegen Anwohnertiefgarage am Münchner Josephsplatz, 2013

Quelle: Catherina Hess

2 / 18

Anwohner demonstrierten Ende Mai 2013 gegen die geplante Tiefgarage. Sie fordern weniger Verkehr, statt Stellplätze für weitere Autos und sie wollen die Bäume erhalten, die für die Baustelle abgeholzt werden müssen.

Kirche St. Joseph in München, 2012

Quelle: Stephan Rumpf

3 / 18

Wer den Josephsplatz besucht, dem sticht die weiß-gelbe Fassade der Josephskirche sofort ins Auge. Seit 1902 steht sie am Nordende der Augustenstraße. Im zweiten Weltkrieg wurde sie stark beschädigt - wie viele Häuser. Ab den Fünzigerjahren baute man sie schrittweise wieder auf.

Augustenstraße, Augustenstrasse

Quelle: Benedikt Laubert

4 / 18

Die Augustenstraße ist eine Wohn- und Einkaufsstraße. Alle paar Meter findet sich ein kleines Café, ein Wein- oder ein Gemüseladen. Zu den allerkleinsten, aber auch zu den gemütlichsten Cafés zählt das Hammerstein & Maier am Nordende der Straße. Die Betreiberinnen Petra Hammerstein (im Bild) und Corinna Maier bieten ihren Gästen hier seit einem Jahr selbstgebackenen Kuchen, Toasts und natürlich heißen Kaffee.

Mehr Kuchen, weniger Bücher: Der kleine Raum könnte exemplarisch für die Maxvorstadt stehen, in deren Mitte die Augustenstraße liegt. Das Studentenviertel mit seinen Copyshops und Buchläden wird immer mehr zum Szeneviertel - im Haus Nummer 101, in dem sich seit 2012 ein Café befindet, gab es früher ein Antiquariat.

Augustenstraße, Augustenstrasse

Quelle: Benedikt Laubert

5 / 18

Ein paar Schritte weiter können die Gäste des Cuccuma in entspannter Wohnzimmeratmosphäre frühstücken, hausgemachten Kuchen speisen und Wein trinken.

Augustenstraße, Augustenstrasse

Quelle: Benedikt Laubert

6 / 18

Unter wunderschöner Architektur hat man in Hausnummer 107 die Qual der Wahl: Zünftiges Hefe-Weißbier vom Fass und Fußball im Jagerhansl oder eiskalte Süßigkeiten und Snacks im Niki.

Augustenstraße, Augustenstrasse

Quelle: Benedikt Laubert

7 / 18

Café reiht sich an Café in der Augustenstraße - vor allem am oberen Ende. Dieses Blumengeschäft gehört, neben einzelnen Modeläden und Anwaltskanzleien, eher zur Ausnahme.

Augustenstraße, Augustenstrasse

Quelle: Benedikt Laubert

8 / 18

Wer selten in der Augustenstraße war, kennt zumeist aber die Kreuzung mit der Theresienstraße, an der sich eine Station der U2 befindet. Hier wird so viel Kaffee getrunken und geplaudert, dass sich das Durchkommen manchmal als schwierig erweist.

Zwei Kunden bestellen sich ein Eis beim Italiener in der Augustenstraße.

Quelle: Benedikt Laubert

9 / 18

Auf der anderen Seite der U-Bahnstation Theresienstraße erfreut sich das Il Gelato Italiano seit der Jahrtausendwende guter Geschäfte. Marcello Rocha bedient gerade zwei Gäste, die Eis bestellt haben. Wer möchte, kann hier aber auch Pizza oder Obstkuchen essen - alles selbst gemacht.

Augustenstraße, Augustenstrasse

Quelle: Benedikt Laubert

10 / 18

Der obere Teil der Augustenstraße ist bis zur Briennerstraße durchgehend begrünt.

Augustenstraße, Augustenstrasse

Quelle: Benedikt Laubert

11 / 18

Orson Welles soll hier verkehrt haben: Wer im Café Jasmin auf den mit Samt überzogenen Plüschmöbeln sitzt und Sahnetorte ist, fühlt sich versetzt in die 50er Jahre.

Augustenstraße, Augustenstrasse

Quelle: Benedikt Laubert

12 / 18

Im Batavia kann man edle Möbelstücke und Kunst aus Asien erwerben. Wer sich hier etwa für einen der schönen Stühle entscheidet, muss schon mal eine mittlere dreistellige Summe auf den Tisch legen.

Augustenstraße, Augustenstrasse

Quelle: Benedikt Laubert

13 / 18

Von der Kreuzung mit der Briennerstraße aus kann man außerdem die Propyläen vom Königsplatz sehen, die König Ludwig I. vor rund 150 Jahren als Symbol der Freundschaft zwischen Griechenland und Bayern errichten ließ.

Augustenstraße, Augustenstrasse

Quelle: Benedikt Laubert

14 / 18

Vor allem im oberen Teil rahmen größere Gebäude mit wunderschönen Fassaden die Augustenstraße. Aber auch die Preise für den Café oder das Glas Wein sind hier etwas höher als im Südteil. Grob gesagt gilt also: Mit der Hausnummer steigt der Preis. Im Erdgeschoss dieses stattlichen Hauses mit der Nummer 39 befindet sich der Spirituosen- und Tabakladen Collector's Corner.

Augustenstraße, Augustenstrasse

Quelle: Benedikt Laubert

15 / 18

So sieht der Laden von innen aus. Auf dem Portal in der Mitte des kleinen Ladens steht in arabischer Schrift geschrieben: "Grathwohl Fabrik". Der Münchner Zigaretten-Fabrikant Wilhelm Fidelius Grathwohl begann hier 1900, seine Orient-Zigaretten zu vertreiben. Seither wechselte das übrige Sortiment mehrmals, "die Zigaretten und Zigarren sind bis heute geblieben", sagt der heutige Besitzer, Fabius von Baranow.

Augustenstraße, Augustenstrasse

Quelle: Benedikt Laubert

16 / 18

"Deutsche, esst beim Juden!", warb das israelische Restaurant Schmock vor einigen Jahren - für die einen gutes Marketing, für die anderen schlichtweg skandalös. So oder so schmecken hier aber Rinderfilet und Kalbsrücken mit Pitriot und gefüllten Kischui vorzüglich. Das Restaurant serviert nur koschere Speisen.

Augustenstraße, Augustenstrasse

Quelle: Benedikt Laubert

17 / 18

Das ist der kleinste Copy-Shop Münchens - da ist sich der Besitzer Kurt Oberndorfer relativ sicher. "25 Quadratmeter misst dieser Raum maximal", sagt er, eingezwängt zwischen Kopierer und Schreibtisch. Das klingt nicht nach so wenig Platz - steht man aber in dem mit Kopierern, Theke und Schreibtisch zugestellten Raum, kann man nur ein paar Schritte tun ohne sich zu stoßen.

Augustenstraße, Augustenstrasse

Quelle: Benedikt Laubert

18 / 18

Nicht ganz so schick wie im Norden, aber gut saniert und aufgeräumt: Die Fassaden am unteren Ende der Augustenstraße. Im Hintergrund ist das Kare zu erkennen, ein bekanntes Münchner Einrichtungshaus. Und davor, bei den vier Minis, der Copy-Shop von außen.

© Süddeutsche.de
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: