Auf den Spuren von Ludwig II.:Der Märchenkönig in München

Ludwig II. - das ist nicht nur Neuschwanstein, Herrenchiemsee und Linderhof. Geboren und begraben worden ist der ''Kini'' in München. Wie er die TU gegründet hat und die Semper-Oper beinahe in die Landeshauptstadt gekommen wäre. In Bildern.

1 / 9
(Foto: ddp)

Ludwig II. - das ist nicht nur Neuschwanstein, Herrenchiemsee und Linderhof. Geboren und begraben worden ist der ''Kini'' in München. Wie er die TU gegründet hat und die Semper-Oper beinahe in die Landeshauptstadt gekommen wäre. Am 25. August 1845 kam König Ludwig II. von Bayern in Schloss Nymphenburg zur Welt. Einen Tag später fand im berühmten Steinernen Saal die Taufe statt. Seit Ostern 2011 werden kostbare Exponate aus der Zeit Ludwigs II. im Marstallmuseum präsentiert. Text: Verena Schälter

2 / 9
(Foto: Universitätsarchiv München)

Im Wintersemester 1863/1864 studierten die Prinzen Ludwig und Otto von Bayern an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Zu ihren Studienfächern gehörten unter anderem Philosophiegeschichte, Staatsrecht, Physik, Chemie, Philosophie, Französisch und Englisch. Im Universitätsarchiv München befindet sich bis heute das Matrikelbuch von 1863 - mit den Fotografien und eigenhändigen Unterschriften der Prinzen (im Bild: Prinz Ludwig). Text: Verena Schälter

3 / 9
(Foto: Bayerische Schlösserverwaltung)

1864 besteigt Ludwig nach dem Tod seines Vaters, Maximilian II., den bayerischen Königsthron. Regierungssitz ist die Münchner Residenz. Ludwig II. verlegt seine Gemächer in den Eckpavillon des Gebäudes - mit Blick auf den Hofgarten und die Theatinerkirche. Auf dem Dach der Residenz lässt der Märchenkönig 1869 einen gewaltigen Wintergarten bauen (im Bild): 70 Meter lang, 17 Meter breit und 10 Meter hoch. Der See, der "Indische Palast", die exotischen Wandgemälde und Palmen werden jedoch wenige Jahre nach Ludwigs Tod wieder abgetragen. Im Ludwigjahr erinnert in der Residenz die Ausstellung ''Arkadien unter Glas'' an den Wintergarten des Königs. Text: Elisabeth Schmidt

4 / 9
(Foto: ddp)

In der Schatzkammer der Residenz sind heute nach wie vor die bayerischen Kronjuwelen zu sehen. Ludwig II. hat die Königskrone allerdings nie getragen - zumindest nicht offiziell. Im Zuge der konstitutionellen Monarchie waren die Kronjuwelen Staatsbesitz, die bayerischen Herrscher konnten nicht frei über sie verfügen. Wenn sie Schmuck, Kronen oder Orden ausleihen wollten, wurde dies in den Büchern der Schatzkammer verzeichnet. Pikantes Detail: Laut diesen Aufzeichnungen hat sich der Märchenkönig mehrmals die Krone ausgeliehen - über Nacht. Text: Elisabeth Schmidt

5 / 9
(Foto: Alessandra Schellnegger)

Der ''Kini'' beim Neuen Rathaus? Das neugotische Gebäude am Münchner Marienplatz ist nicht nur wegen seines Glockenspiels berühmt. Auch seine aufwändig geschmückte Fassade macht das Gebäude einzigartig. Dort befinden sich Statuen des Welfenherzogs Heinrich des Löwen und fast aller Wittelsbacher Herrscher - auch Ludwigs II. Es ist der umfangreichste Fürstenzyklus an einem deutschen Rathaus. Grundsteinlegung des von dem Architekten Georg Hauberisser entworfenen Rathauses war - zu Ehren des Königs - an Ludwigs 22. Geburtstag. Text: Elisabeth Schmidt

6 / 9
(Foto: Robert Haas)

In der Bayerischen Staatsoper erlebte Ludwig als Kronprinz seine erste Oper: Richard Wagners "Lohengrin". Noch im Jahr seiner Thronbesteigung, 1864, ruft der König den Komponisten nach München. Vier Wagner-Opern werden in München unter Ludwig II. uraufgeführt: "Tristan und Isolde", "Die Meistersinger von Nürnberg", "Das Rheingold" und "Die Walküre". München wird zur Musikhauptstadt Europas, Ludwig besucht zahlreiche Separatvorstellungen in der Oper und dem Cuvilliés-Theater. Ende 1865 muss Wagner die Landeshauptstadt allerdings schon wieder verlassen, weil er sich in Regierungsgeschäfte einmischte. Ein geplantes Festspielhaus in den Maximiliananlagen, das der Architekt Gottfried Semper entwerfen sollte, wird nicht realisiert. Die Semper-Oper steht heute bekanntlich in Dresden. Text: Elisabeth Schmidt

7 / 9
(Foto: Ulla Baumgart)

1868 gründet Ludwig II. die "Polytechnische Schule München" mit Hochschulstatus. An der Arcissstraße werden damals rund 350 Studenten von 24 Professoren und 21 Dozenten betreut. Die Fachabteilungen umfassen Natur-, Geistes-, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften. Ab dem Wintersemester 1877/88 darf sich die Einrichtung als "Technische Hochschule" bezeichnen. 1970 wird sie in Technische Universität München umbenannt. Text: Elisabeth Schmidt

8 / 9
(Foto: Robert Haas)

Im März 1872 erwirbt Ludwig II. das bankrotte Gärtnerplatztheater und rettet das Münchner Volkstheater vor dem Ruin. Am 6. Mai 1872 findet die erste Separatvorstellung für den König statt. Text: Elisabeth Schmidt

9 / 9
(Foto: Robert Haas)

Seit dem 16. Jahrhundert ist die Fürstengruft in der St. Michaels-Kirche die Grablege der Wittelsbacher. Am 19. Juni 1886 wird Ludwig II. in der Gruft bestattet (im Bild: Sarg mit Krone). Zuvor war der König in der Residenz aufgebahrt - in der schlichten Tracht des St.-Georgs-Ritterordens. In den Händen hielt er ein Jasmin-Sträußchen, ein selbstgepflücktes Geschenk seiner Cousine, der österreichischen Kaiserin Elisabeth, genannt "Sisi". Anlässlich des 125. Todestages Ludwigs II. bietet die Stadt München eine spezielle Ludwig-Stadtführung durch die Altstadt sowie eine Stadtrundfahrt an. Auch die Bayerische Schlösserverwaltung hat Sonderführungen im Programm. Text: Elisabeth Schmidt

© sueddeutsche.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: