Süddeutsche Zeitung

Audimax der LMU:Besetzer wollen Vorlesungen zulassen

Nach Druck von der LMU: Die protestierenden Studenten haben entschieden, die Besetzung fortzuführen. Allerdings wollen sie einige Vorlesungen im Audimax zulassen.

Der Druck auf die protestierenden Studenten, die seit dem 11. November das Audimax der LMU besetzt halten, wird immer größer. Vor allem BWL-Studenten beschweren sich zunehmend lauter, dass ihre Vorlesungen nicht stattfinden können, da der größte Hörsaal der Uni blockiert ist. Auch LMU-Präsdident Bernd Huber sieht dem Treiben nicht mehr so gelassen entgegen.

In einem Interview mit der SZ sagte er: "Es gibt erhebliche Sachschäden, es wurde ein Hörsaal aufgebrochen und bewusst Feueralarm ausgelöst, die Schmierereien nehmen zu. Solche Entwicklungen sehen wir mit großer Sorge."

Er schrieb einen Offenen Brief an die Studenten, in dem er Zugeständnisse machte. Huber versprach unter anderem, die Verwendung der Studiengebühren zu prüfen, und die Studenten dabei zu unterstützen, eine verfasste Studentenschaft einzurichten. Allerdings forderte Huber im Gegenzug bei Annahme des Angebots die sofortige Räumung des Audimax.

Zwei Abende lang diskutierten die Besetzer im Plenum hitzig, wie auf Hubers Vorschlag einzugehen sei. Am Donnerstagabend beschlossen sie, die Besetzung fortzuführen. Allerdings sollen ein begrenztes Ausmaß an Vorlesungen im Audimax, zu denen es keine Alternativen gibt und die bislang ausfallen mussten, künftig in dem besetzten Saal stattfinden dürfen. Die Protestplakate sollen hängenbleiben, der Status der Besetzung wird erhalten. Zudem wollen sich die Studenten in einem Offenen Brief mit dem Angebot von Huber auseinandersetzen.

Huber bezeichnete den Beschluss der Studenten als "völlig inakzeptabel". Wie die LMU-Leitung weiter vorgehen will, ist noch nicht bekannt.

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sueddeutsche.de/Lisa Sonnabend
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