Aubing/Freiham:Wunsch nach Umgehungsstraße

Aubing/Freiham: Am liebsten wäre vielen Aubingern, wenn ihre künftigen neuen Nachbarn in Freiham gleich auf die Lindauer Autobahn einschwenken und gar nicht erst durch ihren Ortskern fahren, aber das ist reines Wunschdenken.

Am liebsten wäre vielen Aubingern, wenn ihre künftigen neuen Nachbarn in Freiham gleich auf die Lindauer Autobahn einschwenken und gar nicht erst durch ihren Ortskern fahren, aber das ist reines Wunschdenken.

(Foto: Robert Haas)

Aubings Politiker entwickeln einen Fragenkatalog zur Anbindung Freihams

Von Ellen Draxel, Aubing/Freiham

Die Diskussion um die Anbindung Freihams an Aubing geht in die nächste Runde. Basierend auf den Ergebnissen des zweiten Bürgerworkshops vergangenen November will das städtische Planungsreferat jetzt eine vertiefte Untersuchung einleiten - und bittet dafür den Bezirksausschuss um Zustimmung. Anschließend soll der Stadtrat sein Votum abgeben.

Im Stadtteilgremium von Aubing-Lochhausen-Langwied aber hat man noch Gesprächsbedarf. In der nächsten Sitzung des Unterausschusses Verkehrsinfrastruktur am Dienstag, 13. November, soll deshalb final ein Fragenkatalog erarbeitet werden, der die Bedenken, aber auch die Wünsche der Bürgervertreter widerspiegelt. Beginn ist um 19 Uhr an der Limesstraße 111.

Die Anbindung Freihams an Aubing ist eines der heikelsten Verkehrsthemen im 22. Stadtbezirk. Die Aubinger wollen ihren Dorfkern vor Schleichverkehr geschützt wissen und fordern dafür praktikable Lösungen. Sieben verschiedene Varianten zeigt die Machbarkeitsstudie, von denen beim Workshop im Herbst aber nur die letzten beiden goutiert wurden. Weder ist von den Bürgern eine Verkehrserschließung über den Germeringer Weg noch eine über die Georg-Böhmer- oder Pretzfelder Straße gewollt. Stattdessen favorisieren die Aubinger den Bau einer Umgehungsstraße: Eine neu zu bauende Trasse soll von der Eichenauer Straße im Norden quer durch eine potenzielle, zwischen Autobahn und Aubings Stadtrand situierte Neubausiedlung mit 1000 Wohnungen direkt in den Germeringer Weg und die Aubinger Allee in Freiham-Nord münden. Laut Tom Seufert vom Ingenieur-Büro Obermeyer Planen & Beraten, der die Studie mit seinem Team erarbeitet hat, "würden sich damit die Verkehrszahlen in der Ubostraße halbieren". Denkbar wäre seiner Ansicht nach außerdem eine Verlängerung dieser neuen Tangente in Richtung Norden, um die Wohnviertel Aubings noch mehr vom Durchgangsverkehr zu befreien. Allerdings hat diese in der Machbarkeitsstudie als Nummer sieben dargestellte Variante einen entscheidenden Haken: Der über dem Aubinger Tunnel angelegte Grünpark müsste dafür geopfert werden, eine Naherholungsfläche mit Biotop-Verbundachsen und einem Kulturpfad.

Für Aubings Lokalpolitiker ist es nun vor allem wichtig zu wissen, wie viel Verkehr künftig über die Eichenauer und Wildenrother Straße laufen wird. Und wie verhindert werden soll, dass die neue Trasse nicht zum Bypass für Schleichverkehr wird, wenn im Aubinger Tunnel mal wieder Blockabfertigung ist. Denn 80 Prozent der Fahrzeuge, die das Viertel passieren, das erfuhren die Aubinger ebenfalls von Verkehrsexperte Tom Seufert, fahren lediglich durch.

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