Aubing:Wasser, marsch!

Petition

Wir wollen schwimmen gehen: Unterschriftenaktion beim Sommerfest der Pfarrei St. Konrad.

(Foto: Privat)

Staus zum Langwieder See, volle Becken im Pasinger Westbad und im Germeringer Freibad. Jetzt hat eine Neuaubinger Mutter eine Petition auf zusätzliche Schwimm-Möglichkeiten im Stadtbezirk gestartet.

Von Ellen Draxel, Aubing

In diesen Tagen bei Temperaturen um die 30 Grad ins kühle Wasser zu springen, scheint ein reizvoller Gedanke. Für Veronika Güldner-Zierer ist es mehr: Schwimmen gehen zu können ist für sie eine Frage der Lebensqualität. Die Mutter eines siebenjährigen Sohnes und einer fünfjährigen Tochter hat eine Petition auf zusätzliche Schwimm-Möglichkeiten im Stadtbezirk Aubing-Lochhausen-Langwied gestartet, die schon nach drei Tagen mehr als 200 Unterstützer fand. "Diese Resonanz zeigt mir, dass der Antrag wirklich ein Bedürfnis der Menschen im Stadtteil trifft", freut sich die Neuaubingerin.

Güldner-Zierer spricht im Namen vieler junger Familien. Dauerbrenner in Gesprächen im Freundeskreis seien der zunehmende Verkehr im Viertel und die "häufigen Probleme mit den öffentlichen Verkehrsmitteln", aber eben auch Veränderungen im Freizeitbereich, erzählt sie.

"Zum Beispiel nehmen viele Familien wahr, dass es an Wochenenden im Westbad in Pasing extrem voll ist, hinzu kommen die hohen Eintrittskosten", sagt Güldner-Zierer. Das Freibad in Germering sei ebenfalls "sehr gut ausgelastet". Und an den Langwieder Seen gebe es so wenige Parkplätze, dass der Stau an heißen Sommertagen schon morgens bis zur Autobahnausfahrt Langwied zurückreiche. Kindergartenkinder jedoch könnten die weite Strecke auf verkehrsreichen Straßen nicht mit dem Fahrrad anreisen. "Das heißt, Familien mit jüngeren Kindern, Senioren und Menschen mit Behinderung, die aufs Auto angewiesen sind, sind hier klar benachteiligt." Dass der Stadtbezirk in den kommenden Jahren angesichts zahlreicher Neubaugebiete und dem Bau einer "ganzen Kleinstadt in Freiham" seine Einwohnerzahl nahezu verdoppeln und sich die Situation damit noch verschärfen wird, ist für die Antragstellerin ein weiteres Argument.

Konkrete Ideen für zusätzliche Schwimmangebote hat die gebürtige Neuaubingerin bereits. Ein erster Schritt, meint sie, könnte die Öffnung des Schulschwimmbades am neuen Bildungscampus in Freiham für die Bevölkerung sein. Möglicherweise an den Wochenenden und in den Abendstunden, wenn das Bad nicht von Vereinen genutzt wird. Am liebsten allerdings wäre Güldner-Zierer ein "naturnahes Gewässer mit Bademöglichkeit". Eines, das zu Fuß und mit dem Fahrrad zu erreichen ist, das keine große Infrastruktur zusätzlich nötig macht und preiswert bleibt. Bei der Aubinger Bürgerversammlung Ende Juni bekam sie dafür bereits die Rückendeckung der Stimmberechtigten - obwohl Andreas Hermann vom Baureferat Gartenbau den Anwesenden zuvor erläutert hatte, warum die Stadt einen See für den Landschaftspark Freiham zwar angedacht, dann aber verworfen habe. "Ein Badesee", hatte Hermann erklärt, "braucht eine Fläche von vier bis fünf Hektar", würde also einen großen Teil des Parks beanspruchen. Zwar könne man auch einen abgedichteten See bauen. "Doch das wäre unglaublich teuer."

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