Aubing:Warten auf Nummer 157

Eine neue Buslinie soll zum Fahrplanwechsel im Dezember Altaubings Dorfkern mit dem Pasinger Bahnhof verbinden

Von Ellen Draxel, Aubing

Voraussichtlich zum Fahrplanwechsel im Dezember bekommen die Aubinger eine neue Buslinie. Sie soll zwischen Altaubings Dorfkern und dem Pasinger Bahnhof pendeln und dabei an elf Haltestellen Fahrgäste ein- und aussteigen lassen können. Ob die neue Anbindung letztlich die Nummer 157 trägt, wie der Arbeitstitel für die Planung bei der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) derzeit noch lautet, oder ob sie die bereits bestehende Linie 130 zwischen dem Harras und Pasing verlängert und dann diese Zahl behält, ist noch offen.

Haltestellen jedenfalls sind an der Ubo- und der Elisabeth-Jost-Straße, am Joseph-Suder-Bogen, an der Ilse-Fehling-, der Staufener, der Englburg-, der Hellenstein- und der Tettnanger Straße vorgesehen, bevor der Bus den S-Bahnhof Westkreuz ansteuert. Weitere Stopps befinden sich an der Beschart- und der Scapinellistraße. Der erste Bus soll um halb sieben, der letzte bis 19.30 Uhr fahren - montags bis freitags im 20-Minuten-Takt. Damit nimmt die neue Linie eine etwas andere Route als diejenige, die dem Bezirksausschuss Aubing-Lochhausen-Langwied noch im April vorgestellt wurde. Zur Freude der Lokalpolitiker: Denn nun ist sowohl Altaubings Dorfkern mit seinen Läden und Arztzentren an der Altostraße angebunden als auch Pasings Zentrum erreichbar. Die frühere Variante hätte noch am Westkreuz geendet. "Diese neue Linie ist für uns ein wichtiger Schritt und eine sehr gute Lösung zur Verkehrserschließung", lobt Stadtrat und Bezirksausschussmitglied Johann Sauerer (CSU).

Leise Kritik gibt es dennoch. Grünen-Politikerin Barbara Ney, die den Arbeitskreis "Runder Tisch Inklusion" des Sozialnetzwerks Regsam (Regionalisierung sozialer Arbeit in München) im Viertel leitet, findet es schade, dass der Bus nicht am Aubinger Bahnhof hält: "Das wäre so wichtig für gehbehinderte Menschen." Man habe diese Anbindung ursprünglich tatsächlich vorgehabt, erklärte ihr daraufhin MVG-Verkehrsplaner Helmut Barthe in der jüngsten Gremiumssitzung. Wegen der engen Verhältnisse in der Georg-Böhmer-Straße sei diese Planung vom Betriebsleiter dann aber abgelehnt worden.

Ein anderes Thema, das ähnlich kontrovers auch MVG-intern diskutiert wird, betrifft die Anordnung von Halteverboten. Zur Debatte stand laut Barthe zunächst ein durchgehendes Halteverbot in der gesamten Länge der Aubing-Ost- und der Hellensteinstraße sowie des Ravensburger Rings. Das soll nun wohl etwas aufgelockert werden. Begeistert zeigen sich Anwohner trotzdem nicht, sie befürchten eine Verdrängung des Parkverkehrs in die schon jetzt überlasteten Nebenstraßen.

Aubings Lokalpolitiker hingegen urteilen in der Sache pragmatisch: Diese Buslinie, die sie seit 30 Jahren fordern und die nun endlich eingerichtet werden soll, weil die Stadt die neuen Wohnsiedlungen rund um die Aubing-Ost-Straße anbinden will, sei zur Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs wichtig. "Und deshalb", so Bezirksausschuss-Chef Sebastian Kriesel (CSU), "müssen wir den Parkdruck einfach in Kauf nehmen". Allerdings unter der Prämisse, dass der reibungslose Ablauf des Linienverkehrs später noch einmal überprüft werde

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