Aubing:Raser ausbremsen

Stadt will an der Ehrenbürgstraße ein Verkehrszählgerät aufstellen

Von Ellen Draxel, Aubing

Raser lassen sich nicht durch Bodenschwellen ausbremsen, weder in Tempo-30-Zonen noch anderswo. Bereits seit 1981 dürfen im Freistaat keine Hindernisse mehr auf Fahrbahnen gebaut werden, unter anderem deshalb, weil dadurch Radfahrer gefährdet würden. Die Erfahrung des Münchner Kreisverwaltungsreferats (KVR) ist zudem, dass solche Schwellen "nur eine sehr geringe Wirkung zur Geschwindigkeitsdämpfung haben". Viele Autofahrer würden an diesen Stellen lediglich "kurz abbremsen, um dann wieder rasch zu beschleunigen". Im ungünstigsten Fall seien die Anlieger dadurch zusätzlichem Lärm ausgesetzt.

Aubings Lokalpolitiker hatten die Verkehrsbehörde um Tipps gebeten, wie man Raser dazu bewegen kann, langsamer zu fahren. Im konkreten Fall ging es um die Ehrenbürgstraße: Kurz vor der Kreuzung zur Bodenseestraße, so die Beobachtung der Bürgervertreter, beschleunigten einige Autofahrer in der 30-er Zone "auf geschätzt 70 bis 100 Stundenkilometer", um gerade noch bei Grün über die Ampel zu kommen. Ein gefährliches Manöver, denn dieser Weg wird von vielen Schulkindern und Passanten in Richtung S-Bahn Freiham genutzt.

Nach einer ersten Überprüfung allerdings kann das KVR solche Geschwindigkeiten nicht bestätigen. Um belastbares Zahlenmaterial zu erhalten, will die Behörde die Strecke aber noch einmal mit einem Verkehrszählgerät unter die Lupe nehmen. Sollten die Stadtteilvertreter Recht behalten, könnte die Ehrenbürgstraße in das regelmäßige Messprogramm der Kommunalen Verkehrsüberwachung aufgenommen werden.

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