Die Böhmerweiher im Westen Münchens an der Stadtgrenze zu Puchheim und Gröbenzell sollen großräumig mit Radwegen erschlossen werden. Das fordert Klaus Ziegler, Sprecher der ÖDP für den Stadtbezirk Aubing-Lochhausen-Langwied. Vor allem für die künftigen Bewohner Freihams hält Ziegler eine Anbindung über die Eichenauer Straße für sinnvoll. Die Langwieder Seen, bislang Erholungsgebiet Nummer eins in der Gegend, hätten in den Sommermonaten ihre Kapazitätsgrenzen erreicht.
Weil sich die Bevölkerung im 22. Stadtbezirk in den kommenden Jahren aufgrund der vielen Neubaugebiete nahezu verdoppeln wird, bedarf es nach Zieglers Ansicht nun neuer Erholungszonen. Das Gelände an den Böhmerweihern biete dafür eine gute Ergänzung - zumal für die Erschließung der 260 000 Quadratmeter großen Fläche bereits ein Konzept in Planung sei. Bislang existiert für die Weiher kein ausreichender Zugang, das Gelände ist offiziell noch nicht erschlossen. Das soll sich künftig ändern, der Münchner Erholungsflächenverein will einen Teil des Großen Weihers zum Badesee ausbauen, mit Liegewiesen, Toiletten und Kiosk. Der kleinere, östlich gelegene Weiher ist als Biotop geplant. Die Grünen im Stadtrat hatten erst jüngst gefordert, die Seen als Ort der "stillen und naturnahen Erholung" zu erhalten und die Pläne des Erholungsflächenvereins deshalb zu überarbeiten.
Wild gebadet aber wird in dem großen Baggersee schon jetzt, die Wasserqualität ist dank eines Grundwasserstroms und des Zu- und Ablaufs des Speckbachs gut. Anfang Juni allerdings verging den Badegästen der Spaß am Planschen: Reiter hatten ihre Pferde durch den Weiher traben lassen, die Folge waren schwimmende Pferdeäpfel im Wasser. Diese "Verschmutzung" will der Bezirksausschuss Aubing-Lochhausen-Langwied in Zukunft unterbunden wissen: Die Stadt, fordern die Lokalpolitiker, solle "unverzüglich" Maßnahmen ergreifen, Reitern die Nutzung des Seebereichs zu untersagen.