Aubing:Noch eine Baustelle

Bei der Umgestaltung des Dorfkerns spielt auch das neue Gerätehaus für die Freiwillige Feuerwehr eine Rolle

Von Ellen Draxel, Aubing

Die Neugestaltung des Dorfkerns rund um die Kirche St. Quirin ist ein heißes Eisen in Aubing. Wünsche gibt es viele, doch der begehrte Platz ist begrenzt. Insbesondere eine Expansion des Standorts des Technischen Hilfswerks (THW) an dieser für Aubing so wichtigen Ecke wird von so manchem kritisch gesehen. Abgesehen von den Nutzern des Areals Ubostraße 7-9, die alle vor Ort bleiben wollen, melden inzwischen aber auch zahlreiche Vereine, die bislang noch überhaupt nicht involviert waren, einen Bedarf an Räumlichkeiten in diesem Bereich an.

Und nun kommt noch ein weiterer Akteur auf dem Nachbargrundstück hinzu - die Freiwillige Feuerwehr, angesiedelt an der Ubostraße 11. Dass sie künftig mehr Platz erhalten soll, ist schon länger bekannt, doch erst jetzt sind konkrete Pläne vorgelegt worden. "Die Unterbringung der Fahrzeuge ist nicht mehr zeitgemäß, und unsere Räumlichkeiten wie Schulungs- und Unterrichtsräume sind perspektivisch zu klein", erläutert Kommandant Michael Karmann den Status quo. Es gelte aber, der wachsenden Bevölkerungszahl im Ausrück-Bereich Rechnung zu tragen, die allein schon durch den Zuzug nach Freiham immens ansteigen werde. Außerdem wollen Karmann und seine Kollegen die Berufsfeuerwehr, die ebenfalls für dieses Gebiet zuständig ist, auch in Zukunft "nachhaltig unterstützen" können.

Die Freiwillige Feuerwehr soll deshalb langfristig einen Neubau bekommen - ergänzend zu den bisherigen Gebäuden. Geplant ist ein Gerätehaus, das im rechten Winkel an die Aubinger Tenne andockt. Der samt Dachspitz vierstöckige Neubau verlängert den bestehenden Vorbau nördlich des Eingangs zum Kulturzentrum Ubo 9 und beherbergt auch eine Fahrzeughalle, die bis zur Ubostraße reicht. Gestellt hat den Antrag das Kommunalreferat, da die Freiwillige Feuerwehr wie die Berufsfeuerwehr der städtischen Branddirektion untersteht.

Der Bezirksausschuss Aubing-Lochhausen-Langwied, um eine Stellungnahme zu dem Bauvorhaben gebeten, hat seine Antwort mangels Zeit zum Studieren der Pläne jedoch erst einmal vertagt. Zumal die Entscheidung nicht eilig ist: Aufgrund der coronabedingt massiv verschlechterten Haushaltslage der Stadt ist laut Kommunalreferat ein Baubeginn "vor 2025 ausgeschlossen".

Dass der Feuerwehr-Neubau isoliert betrachtet wird und nicht in die Neugestaltung des Areals Ubostraße 7-9 integriert ist, hat organisatorische, vor allem aber finanzielle Gründe. Zum einen war den städtischen Fachabteilungen vor drei Jahren, als sie sich erstmals darum kümmerten, den Bedarf vor Ort zu eruieren, die Situation der Feuerwehr noch nicht bekannt. Zum anderen hängt die Neuordnung des Geländes Ubostraße 7-9 laut Planungsreferat "wesentlich" von Geld aus der Städtebauförderung ab. Diese Finanzmittel gibt es, weil zur Adresse mit den Hausnummern 7-9 auch die Gestaltung eines historisch wichtigen Dorfplatzes gehört. Brandschutz hingegen zählt zu den originären Pflichtaufgaben einer Kommune und kann aus diesem Topf nicht bezuschusst werden. Die Branddirektion hat zudem bewusst ein Abkoppeln des Feuerwehr-Neubau-Verfahrens vom Gesamtumgriff erbeten - "um die Komplexität und die Abhängigkeiten zu reduzieren".

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