Die digitalen Blitzer im fast zwei Kilometer langen Aubinger Tunnel überwachen die zugelassene Höchstgeschwindigkeit von 80 Stundenkilometern, ohne dass die Autofahrer etwas davon bemerken - und das soll auch so bleiben. Die 2008 fest installierte Anlage, die Tempoüberschreitungen direkt an die Verkehrspolizeiinspektion Fürstenfeldbruck meldet, wurde erst 2017 bis 2019 mit Kosten im sechsstelligen Bereich saniert. Die Polizei sieht keine Gründe, die alle hundert Meter installierten Kameras, wie von Aubings Lokalpolitikern gewünscht, durch eine "Section Control" zu ersetzen.
Der Bezirksausschuss Aubing-Lochhausen-Langwied hatte angeregt, statt der Blitzer solch eine Abschnittskontrolle einzuführen, bei der die Geschwindigkeit nicht an einem bestimmten Punkt gemessen, sondern die Dauer der Durchfahrt durch den Tunnel und damit das durchschnittliche Tempo erfasst werden. Denn aus Sicht der Bürgervertreter trägt das Bremsen und Anfahren rund um die stationären Blitzer zu Stoßzeiten zu den täglichen Staus im Tunnel bei. Die Section Control würde den Verkehr entzerren.
Doch abgesehen davon, dass laut Polizei "dieses komplett neue Verfahren der Geschwindigkeitsmessung bisher in Bayern nicht eingeführt ist", hätte es nach Meinung der Beamten im Aubinger Tunnel auch keinen Effekt. Denn die Standorte der Messanlagen seien den meisten Verkehrsteilnehmern bekannt, die deshalb den Tunnel entsprechend langsam durchquerten. Im Übrigen sei die Zahl der Verkehrsunfälle pro Jahr im Verhältnis zu den sehr hohen Durchlaufzahlen "gering". Um die 30 Unfälle sind es jährlich, bei einer Verkehrsbelastung von täglich rund 40 000 Autos und 4000 bis 5000 Lastwagen an Werktagen.