Süddeutsche Zeitung

Aubing/Lochhausen/Langwied:Sensible Sicherheitssysteme

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Die Lokalpolitiker ärgern sich über die störanfällige Bahnanlage an der Waldschranke in Höhe der Aubinger Lohe. Fehlalarme führen immer wieder zu langen Staus vor allem im Berufsverkehr

Von Anita Naujokat, Aubing/Lochhausen/Langwied

Ärgernis Waldschranke: Der Bahnübergang in Höhe der Aubinger Lohe ist offenbar so störanfällig, dass die Stadtviertelvertreter auf Initiative der CSU-Fraktion seine Umgestaltung fordern. Immer wieder würden Züge auf der stark frequentierten Strecke zwischen Puchheim und Aubing, auf der neben S-Bahnen auch Regional-, Fern- und Güterzüge verkehrten, "irrtümlich gestoppt". Die Sicherheitssysteme seien sehr sensibel. Sie lösten immer wieder Fehlalarm bei Schnee oder Spaziergängern aus, welche die Warnsysteme irritiert hätten. Extrem lästig sei dies für die Pendler, die lange auf ihre Bahn warten müssten, auch im Berufsverkehr komme es zu langen Unterbrechungen, beschreibt CSU-Fraktionssprecher Jürgen Schrader die Situation.

Die Folge: Jeder von den Sensoren gemeldete Störfall müsse geprüft werden, sagt Schrader. Der Zug dürfe den Bahnübergang nicht mehr passieren, sondern müsse anhalten. Manchmal könne die Störung vom Stellwerk an der Donnersbergerbrücke aus behoben werden, indem dort das Sicherheitssystem neu gestartet werde und der Fehlalarm verschwinde. Aufwändiger werde es aber, wenn ein Mitarbeiter hinfahren, den Bahnübergang "entstören" und die Störungsquelle eruieren müsse. Sobald klar sei, dass keine Menschen gefährdet seien, dürfe der Zug weiterfahren, doch auch das erfolge nach einem festgelegten Prozedere: Der Zugführer dürfe erst auf Anweisung des Fahrdienstleiters weiterfahren, rücke mit dem Zug in Schrittgeschwindigkeit an den Übergang heran, warne mit einem Pfiff aus dem Signalhorn, fahre weiter bis zur Mitte des Übergangs und dürfe erst von dort aus zügig die Fahrt fortsetzen.

"Dass diese erzeugten Verspätungen eine Kettenreaktion auslösen, ist für dieses wichtige Verkehrsmittel nicht mehr hinnehmbar", heißt es in dem Antrag. Der Bezirksausschuss bittet jetzt die Landeshauptstadt, sich bei der Deutschen Bahn dafür einzusetzen, die Waldschranke weniger störanfällig zu gestalten, damit Verspätungen minimiert und vermieden werden.

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Quelle:
SZ vom 12.04.2019
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