Süddeutsche Zeitung

Aubing:"Grüner" Stadtbezirk

Münchenweit höchster Anteil an landwirtschaftlichen Flächen

Der äußerste Münchner Westen ist nicht allein aufgrund des Neubaugebiets Freiham der Stadtbezirk mit dem derzeit höchsten Bevölkerungswachstum in ganz München. Auch an anderen Stellen im Viertel wird fleißig gebaut. Die Lokalpolitiker machen sich deshalb Sorgen um die Erhaltung der vorhandenen Grünflächen. Ihre Forderung, alle öffentlichen wie privaten Freiflächen vollständig aufzulisten, hält die Untere Naturschutzbehörde im städtischen Planungsreferat zwar für unerfüllbar. Einige aussagekräftige Daten kann die Behörde aber liefern. So weise der Stadtbezirk einen Anteil an Erholungs-, Wald- und Wasserflächen von 19,1 Prozent auf. 5,9 Prozent der Fläche sind demnach öffentliche Grünflächen.

Mit 44,6 Prozent an landwirtschaftlichen Flächen liegt Aubing-Lochhausen-Langwied im münchenweiten Vergleich an der Spitze. "Diese gehören zwar nicht zu den öffentlichen Grünflächen", konstatiert die Behörde. "Als Freiflächen sind sie dennoch wichtig für die Naherholung." Als Landschaftsschutzgebiet seien derzeit 25,9 Prozent der Fläche des Stadtbezirks ausgewiesen, dazu kämen weitere 1,6 Prozent sogenannte geschützte Landschaftsbestandteile. "Das ist im städtischen Vergleich ein überdurchschnittlicher Anteil." Die geschützten Bereiche sollen außerdem Zuwachs bekommen, konkret geht es dabei um das Gleislager Neuaubing, die Ausgleichsflächen nördlich der Langwieder Heide und das Gleisdreieck Pasing. Da diese Gebiete größer als zehn Hektar sind, ist für die Ausweisung die Regierung von Oberbayern zuständig. Diese komme aber, so die Stadt, aufgrund personeller Engpässe und anderer Prioritäten derzeit nicht dazu, die nötigen Verfahren einzuleiten.

Weiteres Schutzpotenzial sieht die Untere Naturschutzbehörde unter anderem im Aubinger Moos. Bei der bereits angelaufenen Nachverdichtung im Münchner Westen bestehen aus Sicht der Verwaltung ausreichend planungsrechtliche Instrumente wie etwa die Bauleitplanung, für bauliche Eingriffe zumindest Kompensationsflächen auszuweisen.

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SZ vom 14.09.2021 / eda
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