Aubing/Freiham:Bürgervereinigung gegen Verkehrskonzept

Die Bürgervereinigung Aubing-Neuaubing wehrt sich gegen eine aus ihrer Sicht drohende Verkehrslawine, sollte Freiham wie geplant an Aubing angebunden werden. Auf der Tagesordnung des Stadtrats steht für diesen Mittwoch die vertiefte Untersuchung zweier verkehrsplanerischer Varianten - beide Vorschläge sehen vor, den Verkehr aus Freiham kommend entlang der Aubinger Allee nach Norden abzuleiten. Der Bezirksausschuss Aubing-Lochhausen-Langwied befürwortet diese detaillierte Prüfung, für die Bürgervereinigung aber sind beide Alternativen inakzeptabel. "Der heute schon unerträgliche Durchgangsverkehr" würde sich dadurch in Aubing "erhöhen, zu einer enormen Abgas- und Lärmbelastung führen und wertvolle Grün- und Erholungsflächen entwerten, ja zerstören", heißt es in einem vor wenigen Tagen an Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) adressierten Schreiben. Die Planung der Großsiedlung Freiham mit ihren rund 28 000 Einwohnern sei "von falschen Voraussetzungen ausgegangen", kritisieren die Vereinsvorsitzende Karin Binsteiner und ihre Stellvertreterin Uta Wagner.

Die Bürgervereinigung fordert deshalb, den zweiten Bauabschnitt des neuen Stadtteils so lange nicht zu realisieren, bis Freiham ans U-Bahn-Netz angeschlossen ist. Außerdem müssten die Kapazitäten der S 4 noch vor Bezug dieses zweiten Abschnitts dem tatsächlichen Bedarf angepasst werden. Expressbusse sollten bereits eingerichtet sein, bevor die ersten Bewohner nach Freiham ziehen. "Nur ein leistungsfähiger Personennahverkehr kann in Freiham den Autoverkehr verringern und in Aubing das drohende Verkehrschaos verhindern", heißt es.

Weil ein Großteil des derzeitigen Aufkommens in Aubing Schleichverkehr ist, fordert die Bürgervereinigung außerdem, den Autobahnring A 99 noch vor der Realisierung des zweiten Bauabschnitts auszubauen. Auch ein Radverkehrskonzept sollte bis dahin umgesetzt sein.

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