Aubing:Bumerang-Effekt

Eine KfZ-Zulassungsstelle in Germering für Münchner und Landkreisbürger schließt die Landeshauptstadt aus

Von Ellen Draxel, Aubing

33 Minuten muss ein Münchner im Durchschnitt in einer der städtischen Kfz-Zulassungsstellen warten. Dann ist ein Schalter frei, und er kann sein Auto dort an- oder ummelden. Beschwerden von Bürgern über zu lange Wartezeiten hat es laut der Zulassungsbehörde in diesem Jahr bislang keine gegeben, zumindest sind dem Feedbackmanagement des Kreisverwaltungsreferats keinerlei Klagen bekannt. Die Behörde führt die Verbesserung im Vergleich zu den Vorjahren auf "umfangreiche Personalzuschaltungen" zurück. In einem Schreiben an den Bezirksausschuss Aubing-Lochhausen-Langwied heißt es, man behalte "selbstverständlich" auch künftig die steigenden Zulassungszahlen "im Blick".

Die Lokalpolitiker hatten vor den Sommerferien die Hoffnung auf eine Erweiterung der Kapazitäten geäußert, nachdem sich vermehrt Bürger über lange Wartezeiten an der Eichstätter Straße beklagt hatten. Insbesondere einen kommunalen Verbund mit dem Landkreis Fürstenfeldbruck in Form einer neuen zusätzliche Zulassungsstelle in Germering hätten die Stadtteilvertreter begrüßt, angesichts der rund 25 000 Menschen, die in den kommenden Jahren in das neu Quartier nach Freiham ziehen werden.

In absehbarer Zeit allerdings wird so eine Lösung wohl nicht zustande kommen. Zum einen, weil die EDV variiert: München, so die Zulassungsbehörde, setze "sowohl in der Eichstätter Straße als auch in den Bürgerbüros ein eigenes Fachverfahren ein, das ausschließlich im Hoheitsbereich der Stadt angewendet" werde. Zwar sei geplant, diese Spezifikation zu ändern. Wann dies aber der Fall sein werde, sei derzeit noch ungewiss. Zum anderen gelte es zu bedenken, dass die Öffnung aus Münchner Sicht auch einen Bumerang-Effekt nach sich ziehen könne. Schließlich dürften bei einer Zusammenarbeit nicht nur Münchner die Leistungen der Stadt Germering nutzen, sondern umgekehrt auch die Landkreisbewohner diejenigen der Landeshauptstadt. "Da bekanntlich viele Menschen aus dem Umland in München arbeiten, ist es denkbar, dass diese ihre Zulassungsvorgänge untertags in Münchner Zulassungsstellen verlegen." Die Folge, resümiert die Behörde, könnten "längere Wartezeiten als heute" sein.

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