Au/Haidhausen:Aus Büros werden Wohnungen

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Die Stadtgestaltungs­kommission stimmt Bauprojekt an der Kreuzung von Franziskaner- und Gebsattelstraße zu

Von Alfred Dürr, Au/Haidhausen

Das Umfeld der Kreuzung Franziskanerstraße/Gebsattelstraße verändert sein Erscheinungsbild. Das Ende der Siebzigerjahre errichtete Bürohaus, an das sich direkt entlang der Franziskanerstraße ein lang gezogener Wohnkomplex anschließt, wird abgerissen. In dem Neubau, den das Münchner Büro Steidle Architekten entworfen hat, sollen 46 Wohnungen unterschiedlicher Größe sowie ein Laden entstehen. Bauherr ist die Sedlmayr Grund und Immobilien AG, München. Dieses Unternehmen beschäftigt sich nach der Trennung vom Brauereigeschäft (Franziskaner, Spaten und Löwenbräu) mit Immobilienprojekten. Das Neubau-Vorhaben an der Franziskanerstraße ist jetzt in der Stadtgestaltungskommission auf breite Zustimmung gestoßen.

Das bestehende Gebäude soll abgerissen werden. (Foto: Steidle Architekten)

Im Hinblick auf Nachhaltigkeitsaspekte habe man geprüft, ob das Bürohaus nicht in ein Wohngebäude umfunktioniert werden könnte, berichtet Architekt Johann Spengler. Aber zum Beispiel die Asbestbelastung und die Geschosshöhen hätten gegen eine neue Nutzung in den alten Strukturen gesprochen. Der Neubau biete zudem die Chance, die Kreuzung an der Gebstattelstraße neu zu fassen und damit ein Stück Stadtreparatur zu leisten. Während das Bürohaus deutlich nach hinten versetzt ist, reicht der Neubau bis an den Rand der Franziskanerstraße. Die grüne Böschung entlang der Gebsattelstraße soll erhalten bleiben.

Das Bürohaus an der Franziskanerstraße soll durch einen Neubau ersetzt werden. Simulation: Steidle Architekten (Foto: N/A)

Man habe ein städtisches Haus geplant, das sich mit seinen Grundzügen in das Bild der umgebenden Bebauung einfüge, sagt Johann Spengler. Die Fassade bestehe aus einem ruhigen und transparenten Raster. Hier drücke sich eine "gelassene Eleganz aus", sagte Architekt Christoph Sattler in der Stadtgestaltungskommission. Sein Kollege Manfred Kovatsch lobte das Projekt ebenfalls. Es sei zu begrüßen, dass das Bürohaus verschwinde und das Stadtbild geheilt werden könne, sagte Stadträtin Bettina Messinger (SPD).

Der Lärmschutz spielt an dieser viel befahrenen Ecke in Haidhausen eine große Rolle. Die Architekten bringen beispielsweise verglaste Loggien vor der eigentlichen Fassade an und ermöglichen gut nutzbare Balkone. Die beiden obersten Wohnungen sind leicht zurückversetzt und verfügen über Dachgärten. Hochpreisige Luxuswohnungen würden nicht entstehen, sagt Spengler. Der Abbruch des bestehenden Bürohauses soll voraussichtlich im kommenden Jahr erfolgen.

© SZ vom 01.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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