Au:Geschenk mit Nebenwirkungen

Au: Vorstellung vor einem Jahr: Thomas Müller vom FC Bayern München war zur Präsentation des Sternenhaus-Projekts gekommen.

Vorstellung vor einem Jahr: Thomas Müller vom FC Bayern München war zur Präsentation des Sternenhaus-Projekts gekommen.

(Foto: Stephan Rumpf)

Wegen des Sternenhaus-Projekts höhere Baudichte auf dem Paulaner-Areal befürchtet

Von Johannes Korsche

Trauernde unter 50 Jahren sollen auf dem ehemaligen Paulaner-Gelände eine Anlaufstelle bekommen, das sogenannte Sternenhaus. Ein Standort ist auch schon gefunden: an der Regerstraße, im nordöstlichen Bereich des neuen Wohnquartiers. Inhaltlich wird das Vorhaben von allen Seiten unterstützt. Doch der Bezirksausschuss (BA) will das Vorgehen der Schörghuber-Gruppe, zu der die Bayerische Hausbau gehört, sowie das der Stadt rechtlich überprüfen lassen. Eine Forderung, die das Gremium schon vergangenen August formuliert und nun erneuert hat.

Denn die BA-Mitglieder befürchten, dass mit dem Sternenhaus eine dichtere Bebauung auf dem ehemaligen Brauereiareal ermöglicht wird, quasi durch die Hintertür. Denn bisher waren dort, wo das Sternenhaus einmal stehen soll, Wohnungen vorgesehen. Andreas Uhmann vom Planungsreferat hatte bei einer Präsentation der Sternenhaus-Pläne im vergangenen Jahr in Aussicht gestellt, dass die Wohnungen "teilweise woanders" kompensiert werden könnten. Die logische Folge für die Stadtteilpolitiker: In anderen Bereichen des ehemaligen Paulaner-Areals müsste dann dichter gebaut werden. Das begeistert sie nicht, führe doch jede zusätzliche Verdichtung zu einer "weiteren Belastung der ohnehin bereits extrem beanspruchten Infrastruktur", argumentieren sie. Zudem sei eine Verdichtung "vom Bebauungsplan nicht gedeckt", wie es in dem einstimmig verabschiedeten Antrag heißt.

Zudem stört sie, wie das Sternenhaus in ihren Augen unberechtigterweise als soziale Mildtat der Schörghuber-Gruppe, beziehungsweise der Bayerischen Hausbau, gesehen wird. Schließlich werde die Schenkung durch die dichtere Bebauung an anderer Stelle wirtschaftlich kompensiert. Gerade die "zusätzlichen Wohnflächen im Obergeschoss" ließen sich "hochpreisig verkaufen". Alles in allem sehen sie darin also "nicht wirklich eine noble Schenkung", wie sie in ihrem Antrag schreiben.

Doch ob es auch so kommen wird, bestätigt das Planungsreferat nicht. Denn ob auf dem ehemaligen Paulaner-Gelände dichter gebaut werden dürfte, als es der Bebauungsplan eigentlich vorsieht, müsste "anhand eines konkreten Bauantrags geprüft werden", sagt Ingo Trömer, Sprecher des Referats. Da allerdings derzeit kein entsprechender Bauantrag vorliege, sieht das Planungsreferat auch "keine Tatbestände über notwendige Befreiungen von den Festsetzungen des Bebauungsplans". Grundsätzlich allerdings könne ein Bebauungsplan auch nachträglich noch geändert werden.

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