Au:Begehrtes Areal

Sommerdult

Sommerdult - immer gerne. Aber soll am Mariahilfplatz noch mehr stattfinden, zum Beispiel ein winterlicher Märchenbazar?

(Foto: Catherina Hess)

Weil immer mehr Veranstalter auf den Mariahilfplatz drängen, wollen die Lokalpolitiker einen Kriterienkatalog erarbeiten

Von Patrik Stäbler, Au

Die Inzidenzzahlen sind vergleichsweise niedrig, und der Sommer lädt, falls es nicht gerade regnet, zum Aufenthalt im Freien ein. Das weckt durchaus Begehrlichkeiten, zum Beispiel auch was Veranstaltungen auf dem Mariahilfplatz angeht. So sei der Bezirksausschuss (BA) Au-Haidhausen kürzlich um eine Stellungnahme zu einem geplanten Food-Truck-Festival auf dem weitläufigen Areal vor der Kirche in der Au gebeten worden, berichtete der BA-Vorsitzende Jörg Spengler (Grüne) in der jüngsten Sitzung des Gremiums. In Absprache mit den Vorstandsmitgliedern Lena Sterzer (SPD) und Andreas Micksch (CSU) habe er sich im Namen des Stadtviertel-Gremiums dazu ablehnend geäußert, berichtete Spengler den BA-Mitgliedern. "Wir waren der Meinung, dass das angesichts der momentanen Diskussion keine gute Idee wäre."

Was der BA-Chef damit meint, ist die hitzig geführte Debatte rund um die Frage, ob der Mariahilfplatz künftig für weitere Veranstaltungen nebst den Dulten und den Märkten geöffnet werden soll. Dieses Thema dominierte bereits die jüngste Bürgerversammlung, bei der sich freilich kein einheitliches Stimmungsbild zeigte. Nun soll auch noch eine Einwohnerversammlung folgen - und zwar für die Bewohnerinnen und Bewohner der Unteren Au sowie der Hochstraße. Ein möglicher Termin dafür sei der 11. Oktober, sagte Spengler. So wie es derzeit angesichts der Inzidenz aussieht, könnte die Versammlung auf dem Nockherberg stattfinden. Möglicherweise wird sich der BA aber noch vor diesem Termin mit Plänen für eine Veranstaltung auf dem Mariahilfplatz beschäftigen müssen.

Die Rede ist von dem Projekt des Vereins Wannda, der dort im Winter seinen mehrwöchigen Märchenbazar abhalten will. In der Bürgerversammlung hatte eine knappe Mehrheit für die Genehmigung dieses Weihnachtsmarkts gestimmt. Mit Blick auf dieses Votum mahnte Brigitte Wolf (Linke): "Wir müssen wenigstens Kontakt zu Wannda aufnehmen und fragen, bis wann sie eine Entscheidung brauchen. Damit wir sie nicht kalt ausbremsen." Hierauf entgegnete Andreas Micksch (CSU), dass dem BA bislang bloß eine Anfrage des Vereins vorliege, nicht aber ein Antrag. Sollte dieser eingehen, ergänzte Spengler, "werden wir eh gezwungen sein, eine Entscheidung zu treffen".

Vor diesem Hintergrund beschloss der Ausschuss, bereits jetzt in die Ausarbeitung eines Kriterienkatalogs für Veranstaltungen auf dem Mariahilfplatz einzusteigen. Demnach sollen die Unterausschüsse Wirtschaft und Kultur einen ersten Entwurf erstellen, über den der BA dann möglichst schon in seiner September-Sitzung diskutieren werde, sagte Jörg Spengler. Ein endgültiger Beschluss über einen solchen Kriterienkatalog dürfe aber erst nach der Einwohnerversammlung fallen, betonte der BA-Chef.

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