Soziale Leistungen:München: Mehr Hilfe für arme Menschen

Die Armutsrisikoschwelle steigt zum 1. April auf 1660 Euro für alleinstehende Personen.

Von Sven Loerzer

Für Menschen, die, wie auch viele Rentnerinnen und Rentner, nur über ein geringes Einkommen verfügen, ist das kein schlechter Scherz zum 1. April, sondern eine gute Nachricht: Die Armutsrisikoschwelle, die zuletzt zum 1. September angehoben worden war, steigt zum 1. April erneut. Sie wird um rund 7,9 Prozent von 1540 Euro auf 1660 Euro für alleinstehende Personen angehoben. Das sind 310 Euro mehr als noch vor dem 1. September. Für zwei Erwachsene, die in einem Haushalt zusammen leben, liegt die neue Schwelle bei 2490 Euro, kommt noch ein Kind über 14 Jahre dazu, sind es 3320 Euro.

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Vom 1. April an haben dadurch mehr Menschen schneller Anspruch auf viele freiwillige Leistungen der Stadt, wie den München Pass, der viele Vergünstigungen erschließt, etwa für den Besuch von Bädern und Museen oder das MVV-Sozialticket Isarcard S. Seniorinnen und Senioren können am sozialen Mittagstisch der Alten- und Servicezentren (ASZ) teilnehmen, erhalten unter anderem Ermäßigungen bei Teilnahmegebühren für Kurse, Gruppenangebote und Veranstaltungen der Alten- und Servicezentren.

Das grün-rote Rathausbündnis hatte im vergangenen Sommer beantragt, die Armutsrisikogrenze nicht mehr wie bisher nur alle fünf Jahre zur Vorstellung eines Armutsberichts, sondern alljährlich zum 1. April anzupassen. Knapp 270 000 Menschen gelten als armutsgefährdet, darunter sehr viele ältere. "Für sie sind wir da", sagte SPD/Volt-Stadtratsfraktionschefin Anne Hübner und versprach zusammen mit Sofie Langmeier (Grüne/Rosa Liste), das Angebot an Hilfen weiter auszubauen.

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