Der Titel des Projekts klingt nach süßem Nichtstun, nach Sonne, Wasser und Strand: "Life is a beach", das Leben ist ein Strand. Dabei zog die Aufgabe, die die Architekturprofessoren Silke Langenberg und Andreas Meck ihren Studenten im vergangenen Herbst stellten, monatelange Arbeit nach sich.
20 angehende Architekten des Masterstudiengangs an der Hochschule für angewandte Wissenschaften München sollten im Wintersemester die Konzepte und Modelle eines Flussbades für München entwickeln. "Es gab ein großes Echo bei dem Thema", sagt Silke Langenberg, "es hätten durchaus doppelt so viele mitmachen wollen."
Ein Flussbad in der Isar ist auch kein Luftschloss mehr, seit Jahren beschäftigt das Thema den Stadtrat und die Verwaltung, derzeit erarbeiten Umwelt- und Baureferat ein Konzept, wo und in welcher Form ein öffentliches Bad in der innerstädtischen Isar entstehen könnte.
Und die Ideen der Studenten könnten durchaus Eingang in die Überlegungen der städtischen Experten finden. Denn einige Entwürfe sind auch für die beiden Professoren ziemlich überzeugend.
Die Vorgaben von Langenberg und Meck waren ziemlich konkret: Die Entwürfe sollten jeweils einen Gastronomiebetrieb mit Terrasse für etwa 100 Gäste beinhalten, einen Isar-Schwimmbereich, ein Nichtschwimmerbecken, Deck- und Liegeflächen, außerdem Umkleidekabinen, Duschen und WC-Anlagen.
Eine rundum verglaste Gastronomie mit großzügiger Freitreppe
Außer Fahrradabstellplätzen waren keine Pkw-Parkplätze ausgeschrieben, "da von einer guten Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel ausgegangen werden kann", heißt es in der Aufgabenstellung an die Studenten. Auch die mögliche Lage für ein Flussbad wurde eingegrenzt: zwischen Corneliusbrücke im Süden und dem Kabelsteg im Norden.
Julia Botzenhardt hat sich dennoch für ein Isarbad noch ein Stück weiter südlich entschieden. Ihr Entwurf würde direkt an den bestehenden Reichenbachkiosk angrenzen mit einer rundum verglasten Gastronomie und daneben einer großzügigen Treppenanlage, die von der Isarböschung hinunter zum Fluss führt.
Die Sanitär- und Umkleidebereiche fänden in einem langgestreckten Bau Platz, dessen Dach in einer Höhe mit der Wittelsbacherstraße liegen würden, das zudem als Balkon oder Terrasse genutzt werden könnte. Von dort führt eine Treppe hinunter ins Bad.
Entwürfe mit Flusstreppen gibt es auch von anderen Studenten. Vivian Kriegs Modell ist weniger ein Gebäude, sondern eine Topografie: Sie integriert einfach die Rückseite des Müllerschen Volksbads, wo es bis heute einen Eingang zum Fluss hin gibt. Innen könnten sich die Badenden umkleiden und dann auf breiten Stufen hinunter zur Kleinen Isar gelangen. Dazu müsste allerdings der bisherige enge Fuß- und Radweg zwischen Volksbad und Fluss aufgebrochen werden.