Dieses Bauprojekt drängt nicht spektakulär nach vorn an eine besonders prominente Stelle in der Stadt, um sich dort zur Schau zu stellen. Es entwickelt seine gestalterischen Qualitäten buchstäblich eher im Hintergrund. Vorn, das ist in diesem Fall die stockende Modernisierung der historischen Alten Akademie an der Fußgängerzone, mit Geschäften, Büros und Wohnungen durch den inzwischen pleitegegangenen Immobilienentwickler René Benko. Im rückwärtigen Bereich der Alten Akademie ist dagegen längst etwas entstanden, dem hohe gestalterische Qualitäten bescheinigt werden. Nicht der laute Auftritt, sondern hohe Qualität, die sich manchmal etwas abseits des grellen Rampenlichts bewegt. Das ist so etwas wie der rote Faden, der sich durch die Arbeit von Dietrich Fink und seines Teams zieht. Der Umbau der Landesbodenkreditanstalt in das Verwaltungszentrum der Erzdiözese München zählt zu den herausragenden Entwürfen aus dem Büro Fink+Jocher. Nicht nur dafür bekommt Dietrich Fink, 66, am Montagabend im Saal des Alten Rathauses den Architekturpreis der Stadt München überreicht.
Architekturpreis der Stadt München:Er macht die Stadt zu einem besseren Ort
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Dietrich Fink entwirft keine spektakulären Gebäude, er ist der Mann für die zweite Reihe. Sein Schaffen sei „sozial, atmosphärisch und funktional“, sagt die Jury. Und genau dafür hat sie ihn nun ausgezeichnet.
Von Alfred Dürr
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