Architektur:Innen rund, außen hoch

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An der Sonnenstraße ist ein Geschäftshaus geplant, das die Nachbarn überragt

Von Sebastian Krass

Rundgang hinter Stäben: Messingfarbene Metallteile zum Innenhof hin sollen einen Kontrast zum hellgrauen Beton der Außenfassade bilden. Simulationen: Allmann Sattler Wappner (Foto: N/A)

Es wird ein Gebäude, das über die Nachbarschaft in der Innenstadt hinausragt - wenn es denn so genehmigt wird. Auf dem Grundstück mit der Adresse Sonnenstraße 23, gegenüber der Postfiliale und der Eventlocation "Isarpost", soll ein neues Gewerbe- und Bürogebäude entstehen. Entworfen hat es das Münchner Architekturbüro Allmann Sattler Wappner, das das Projekt am Montag mit einer Pressemitteilung bekannt gemacht hat. Demnach soll anstelle des bisherigen Gebäudes, in dessen Erdgeschoss eine Filiale der Bio-Supermarktkette "Alnatura" untergebracht ist, ein Komplex entstehen, der "offen und einladend" wirkt. Er soll c-förmig einen großen Innenhof umschließen, der allerdings auf Höhe des ersten Stocks, also über den Laden- und Caféflächen im Erdgeschoss, angesiedelt ist und den Nutzern der Büros vorbehalten bleibt. Für die Fassade haben die Architekten einen "Wechsel aus kolonadenähnlichen Rundstützen und rechteckigen Stützen aus Betonwerkstein" geplant. Die äußere Hülle könne zur "individuellen Lüftung nach außen gefaltet werden" und ändere dadurch ständig ihre Erscheinung.

Das Gebäude, das sich bis zur Herzog-Wilhelm-Straße erstreckt, schließe "direkt an den Bestand an, indem es sich von einem über vier, sieben, beziehungsweise neun Geschosse nach oben stuft - angepasst an die jeweilige Höhe der angrenzenden Bauten", schreiben die Architekten. Die Stockwerke acht und neun allerdings passen sich nicht an, sie sind in einem Aufbau zur Sonnenstraße hin vorgesehen. Ob es dafür eine Baugenehmigung gibt, ist offen. Bisher liege nicht einmal ein Bauantrag vor, erklärt das Planungsreferat.

Mit Dachaufbau: Der geplante Gewerbekomplex erhebt sich zur Sonnenstraße hin über die angrenzende Bebauung. Simulationen: Allmann Sattler Wappner (Foto: N/A)

Auch Fragen nach den künftigen Nutzern und dem Investitionsvolumen blieben am Montag offen. Der Bauherr, die Firma Hansainvest, die zum Versicherungskonzern Signal Iduna gehört, gab am Montag noch keine Stellungnahme zu dem Projekt ab, die Pressemitteilung sei nicht abgestimmt gewesen, erklärte ein Sprecher. Einen zumindest teilweisen Zeitplan gibt es offenbar schon: Der Baubeginn, womit zunächst der Abriss gemeint ist, ist nach Angaben der Architekten für Frühjahr 2020 geplant.

© SZ vom 21.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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