Am Stachus soll demnächst ein spektakulärer Neubau entstehen. Am künftigen Hotel Königshof scheiden sich aber die Geister. Die einen können mit dieser Form moderner Architektur nichts anfangen, die anderen freuen sich: endlich ein Ausbruch aus konventionellen Mustern. Stadtheimatpfleger Gert Goergens sperrt sich nicht.
Der Neubau steht zwischen zwei wichtigen Baudenkmälern, dem historischen Justizpalast und dem Kaufhof-Gebäude aus den Fünfzigerjahren. Es ergibt sich ein spannungsreicher Dreiklang. Alt und Neu - an dieser Stelle hat die Kombination eine Chance.
Grundsätzlich, so heißt es in den Leitlinien, haben sich Neubauten den "Identität stiftenden Monumentalbauten" unterzuordnen. Altes und Neues Rathaus, die Kirchen, die Residenz, auch das historische Hochhaus an der Blumenstraße, dominieren auch mit ihrer Turmsilhouette das Bild der Altstadt und bestimmen das städtebauliche Prinzip. Dieser Maßstab soll eine Verpflichtung sein. Das bedeutet Zurückhaltung bei der Höhe. Sogenannte profilüberragende Bauwerke sollen nur möglich sein, wenn es sich um kulturelle, sakrale oder städtische Sonderbauten handelt.