Der Viktualienmarkt ist mit seinen opulenten Obst-, Gemüse- und Blumenständen ein Anziehungspunkt für Einheimische und Besucher der Stadt. Doch der schöne Schein hat auch seine Kehrseite. 2009 begann im Stadtrat eine Debatte über die Zustände nicht nur am Viktualienmarkt. Auch die Märkte am Elisabethplatz in Schwabing, am Wiener Platz in Haidhausen und der Markt in Pasing hatten Probleme. Sie würden den Anforderungen an Hygiene, Warenpräsentation, Arbeits- und Gesundheitsschutz oder an die Logistik nicht mehr gerecht, hieß es im Kommunalreferat.
Der Auftrag zur Vorplanung für den Viktualienmarkt ist nun verabschiedet, endgültig entschieden ist noch nichts. Angedacht ist ein neues Ladenkarree ganz im Osten, ein Areal, das bislang noch durch das Müllhaus wie ein Hinterhof wirkt. "Natürlich müssen wir uns überlegen, wie der Müll weiterhin sinnvoll abtransportiert werden kann", sagt Birgit Unterhuber, Sprecherin des Kommunalreferats. Viele kleine Stände könnten sich dort beispielsweise künftig zu einem Platz hin öffnen. Auch der Eingangsbereich beim Rosental soll verändert werden, feste kleinteilige Gebäude mit öffentlichen Toiletten sollen dort entstehen. Die vielen Radfahrer, die momentan noch illegal den Markt überqueren, sollen eventuell entlang des Pschorr-Lokals eine legale Durchfahrt bekommen.
Geplant ist eine abschnittsweise Sanierung bei laufendem Marktbetrieb. Die Händler wünschen sich derweil mobile Stände, die möglichst in der Nähe ihres ursprünglichen Marktstands aufgebaut werden. Bei allen Eventualitäten ist eines klar: "Wir möchten den ursprünglichen Häuslecharme erhalten", so Unterhuber. Die Händler dürfen auch nach der Sanierung mit unbefristeten Verträgen bleiben.