Die Autofahrer im Arabellapark müssen sich umstellen: Die Straße Rosenkavalierplatz ist von sofort an eine Einbahnstraße Richtung Westen, also in Richtung der beiden großen Hotels. Die Arbeiter des Baureferats montieren an diesem Mittwoch dafür noch die letzten Straßenschilder. Dass die Neuregelung einen "ganz erheblichen Einschnitt in das Verkehrsgefüge" darstellt, ist der Stadtverwaltung durchaus bewusst. In einem Brief an den Bezirksausschuss Bogenhausen geht das Kreisverwaltungsreferat (KVR) davon aus, dass es "mit einiger Sicherheit zunächst chaotische Situationen und Beschwerden geben wird".
Dennoch waren sich Bezirksausschuss, KVR und Polizei bei der Bewertung der Situation einig gewesen: Es muss etwas geschehen. Geschäfte, Arztpraxen, Cafés, Restaurants, Kino, Stadtbücherei, Volkshochschule und nicht zuletzt der Wochenmarkt machen den Rosenkavalierplatz zu einem gut frequentierten Zentrum, das auch noch von einer großen Zahl an Bürohäusern umgeben ist. Es sind aber nicht nur Scharen von Fußgängern dort unterwegs, zum Einkaufen nehmen auch viele Menschen das Auto, und entsprechend groß ist der Parksuchverkehr. Die Folgen: Stau, aggressive Auseinandersetzungen zwischen Autofahrern, die parken wollen, und solchen, die deswegen nicht vorwärtskommen, und überdurchschnittlich viele Unfälle, die meisten mit Bagatellschäden.
Vor knapp einem Jahr erhob der Bezirksausschuss daher auf Antrag der CSU die Forderung nach einer Einbahnstraße. Über den Sommer wurde eine Weile hin und her diskutiert, welche Richtung sie nehmen soll, jetzt wird die Regelung sechs Monate lang in der Praxis erprobt. Das KVR erwartet von den Stadtviertelvertretern für diese Phase einen langen Atem: Es sei möglich, heißt es in dem Brief, dass Chaos und Beschwerden "durchaus auch länger anhalten können, auch mehrere Monate". Dies sei jedoch nahezu bei jeder größeren Verkehrsregelung der Fall "und sollte nicht überbewertet werden".