Arabellapark:"Arabellapark 2.0"

Bezirksausschuss fordert ein Gesamtkonzept für das Quartier

Der Bezirksausschuss (BA) Bogenhausen befürchtet, dass der Arabellapark langfristig geschäftstüchtigen Investoren zum Opfer fallen könnte, die dort billig Hochhäuser im Einheitslook hochziehen. Die Stadt müsse daher dringend ein Gesamtkonzept für das Quartier entwerfen, um eine solche Entwicklung zu verhindern. "Wir brauchen den Arabellapark 2.0", sagte Robert Brannekämper (CSU) in der Sitzung am Dienstag.

Ausgangspunkt dieser Überlegungen war ein Bauvorhaben, das der Vorsitzende des Unterausschusses Planung eigentlich durchaus positiv bewertete: der 52 Meter hohe Büro- und Wohnturm mit vollständig begrünten Fassaden, der an der Arabellastraße 26 entstehen soll. Nicht die Pläne für Münchens erstes Hochhaus mit vertikalen Gärten sind das Problem, sondern vielmehr die Tatsache, dass es sich um ein Einzelprojekt handelt. Im Prinzip sei das "der zweite Sündenfall" nach der Aufstockung der Baywa-Zentrale um drei Stockwerke, sagte Brannekämper. Auf diese Weise werde das Baurecht "Stück für Stück gemehrt". Der Bebauungsplan für den Arabellapark gibt das her, er sieht im Westen Hochhäuser vor. Für das Grüne Hochhaus mit seinen 16 Stockwerken nannte Brannekämper eine Geschossflächenzahl (Gfz) von 3,9. Die Zahl gibt an, wie viel Geschossfläche auf einem Quadratmeter Grundfläche gebaut werden darf.

Mit jedem neuen Einzelprojekt und jeder Gfz-Erhöhung entsteht aber ein Präzedenzfall. Der nächste Investor kann auf diese Gebäude verweisen und seinerseits noch ein bisschen größer und höher bauen - und auch deutlich hässlicher. Der Bezirksausschuss möchte das mit der Forderung nach einem Gesamtkonzept unterbinden. Stadtbaurätin Elisabeth Merk sei dies "bis heute schuldig geblieben", sagte Brannekämper, "wir hangeln uns von Grundstück zu Grundstück."

© SZ vom 10.12.2015 / ust - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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