Leerstand in München:Das letzte Wort hat die Plakat-Nonne

Leerstand in München: Plakat in der Kloster-Apotheke am Max-Weber-Platz.

Plakat in der Kloster-Apotheke am Max-Weber-Platz.

(Foto: Robert Haas)

In Haidhausen kommunizieren eine Apothekenbesitzerin und die katholische Kirche über Wochen wegen einer leerstehenden Ladenzeile - per Aushang im Schaufenster.

Von Ilona Gerdom

Eine junge Nonne, leicht nach vorne gebeugt, mit gefalteten Händen. Allerdings nicht zum Gebet, sondern zum Dank, wie der Satz auf dem Plakat im Schaufenster der Klosterapotheke verrät: "Liebe Kirche, vielen Dank für die prompte Antwort!" Damit geht das Frage-und-Antwort-Spiel der Apotheke an der Max-Planck-Straße 12 und der Erzdiözese München und Freising in die dritte, allem Anschein nach in die letzte Runde.

Angefangen hatte diese Kommunikation über Plakat-Bande schon im Oktober, als Apotheken-Betreiberin Sonja Hölzer darauf hinwies, dass eine Ladenzeile gegenüber am Max-Weber-Platz 3 schon seit langem leer stehe. Dabei erregte jene Nonne in Hölzers Schaufenster Aufsehen. Im kirchlichen Gewand mahnte sie mit erhobenem Zeigefinger die Erzdiözese, der das Gebäude gehört, die Räume endlich wieder zu vermieten.

Leerstand in München: Die Erzdiözese reagiert mit Humor: Eine Apothekerin stellt der Ordensschwester eine baldige Sanierung und Neuvermietung in Aussicht.

Die Erzdiözese reagiert mit Humor: Eine Apothekerin stellt der Ordensschwester eine baldige Sanierung und Neuvermietung in Aussicht.

(Foto: Robert Haas)

Kurz darauf, im November, gab es von der anderen Straßenseite Rückmeldung, ebenfalls im Plakatformat. Keine Nonne, sondern eine blonde Apothekerin wies strahlend auf eine baldige Neuvermietung hin. Bis zum Sommer 2019 wolle die Diözese das Gebäude sanieren und wieder auf den Markt bringen.

Noch ist nicht klar, ob das Vorhaben in diesem Zeitraum umgesetzt werden kann. Für Apothekerin Sonja Hölzer jedenfalls steht fest, dass ein öffentlicher Platz wie dieser im Interesse der Bürger genutzt werden solle. Mit ihrer Aktion wollte sie darauf hinweisen. Das betonte sie auch im Oktober im Gespräch mit der SZ. Einen Streit mit der Diözese anfangen wollte sie nicht.

Vielleicht wollte die "Plakat-Nonne" einfach nur das letzte Wort haben. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass sie mit ihrem Dank die friedliche Absicht ihrer Initiatorin bekräftigt.

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