Die einen rufen "Zensur" und fühlen sich bevormundet, die anderen dagegen haben Angst und sehen sich selbst als Juden und den Staat Israel in seiner Existenz bedroht: Immer wieder sind in den vergangenen Monaten in München Veranstaltungen über den Nahostkonflikt abgesagt worden, weil der Verdacht im Raum stand, hinter der politischen Kritik verstecke sich antisemitische Hetze. Jan Riebe, 42, ist Fachreferent der gemeinnützigen Amadeu-Antonio-Stiftung, die sich gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus einsetzt - er hat sich unter anderem auf israelbezogenen Antisemitismus spezialisiert.
Antisemitismus:Vorwurf und Vorurteil
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Oft werde verkannt, in welch vielfältiger Gestalt Antisemitismus auftritt, sagt Jan Riebe. Der Sozialwissenschaftler erklärt, wo die Grenze zwischen Kritik an Israel und Hetze verläuft
Interview von Jakob Wetzel
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