Antisemitismus:Alltäglicher Hass

Jeden fünften Tag wird eine Straftat gegen Juden verübt

Von Martin Bernstein

Der Vorfall machte bundesweit Schlagzeilen - auch weil nur wenige Tage zuvor ein Rabbiner in Berlin auf offener Straße angegriffen worden war. Anfang Augst wurden in Schwabing ein Rabbiner und seine beiden Söhne beim Heimweg von der Synagoge zweimal attackiert. Erst beschimpfte sie ein bis heute unbekannter Mann, dann mischte sich aus einem Auto heraus eine Frau ein. Sie soll einen der Männer sogar bespuckt haben. Zwei Tage später stellte sie sich - eine 40 Jahre alte Deutsche mit marokkanischen Wurzeln. Viele Urheber der rund 70 von der Polizei in diesem Jahr registrierten judenfeindlichen Straftaten blieben indes unerkannt. Und die große Masse der Übergriffe und Schmähungen geht auf das Konto von Rechtsextremisten. Nach dem Anschlag von Halle demonstrierten im Oktober auf dem Jakobsplatz 400 Münchner gegen Judenhass. Danach ging es weiter wie davor - mit Drohmails, antisemitischen Schmierereien und Anschlägen auf eine Gedenkstätte und ein israelisches Lokal.

© SZ vom 30.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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