"Anna"-Schauspielerin Silvia Seidel:Reduziert auf eine Rolle

Den Höhepunkt ihrer Karriere hatte sie schon mit 19 erreicht - als TV-Ballerina "Anna". Nun ist Silvia Seidel mit 42 Jahren gestorben. Am Endes ihres Lebens soll sie sehr verzweifelt gewesen sein.

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Silvia Seidel ist tot

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Als "Anna" begeisterte Silvia Seidel Ende 1987 Millionen deutscher Fernsehzuschauer. Eine ganze Mädchengeneration wollte wegen ihr Primaballerina werden. Mit 42 Jahren ist sie nun gestorben.

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Die Schauspielerin wurde vergangene Woche tot in ihrer Wohnung im Münchner Glockenbachviertel entdeckt, wie jetzt bekannt wurde. Die ZAV Künstlervermittlung bestätigte die Todesnachricht. Dass etwas nicht stimmt, hatte zuerst die Wirtin ihrer Stammkneipe "Bei Maria" in München gemerkt.

Silvia Seidel gestorben

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Die genaue Todesursache blieb zunächst unklar. Die Behörden schließen Fremdeinwirkung aus.

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Ihre Rolle als Anna Pelzer in der ZDF-Weihnachtsserie "Anna" von 1987 machte Silvia Seidl über Nacht berühmt. Titelfigur Anna wollte trotz einer Wirbelverletzung unbedingt Ballettänzerin werden. Eigentlich sei sie eher zufällig beim Film gelandet, so Seidel vor neun Jahren gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Das Berühmtsein habe sie nicht gesucht.

Silvia Seidel gestorben

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Für das Kino folgte nach der erfolgreichen Serie "Anna - Der Film". 1988 erhielt sie dafür einen Bambi. Mit 19 Jahren hatte Silvia Seidel damit bereits den Höhepunkt ihrer Karriere erreicht.

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Doch nach dem großen Erfolg als TV-Ballerina lief es nicht mehr so gut für die Schauspielerin. Die großen Rollen blieben aus. Auch die Beziehung zu Lebensgefährte und Autor Patrick McGinley ging in die Brüche. Nach kleineren Fernsehrollen spielte sie zuletzt Theater. Der Kinofilm "Ballerina" sowie die Sat.1-Serie "Quer durch die Galaxie und dann links" floppten.

Silvia Seidel gestorben

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"Ich bin oft arbeitslos und weiß dann nicht, wovon ich die Miete bezahlen soll. Ich bin froh, überhaupt noch Arbeit zu bekommen, muss nehmen, was ich kriegen kann. Es ist schwer, davon zu leben", sagte sie in einem Interview, das tz-online zitiert. Aus Verzweiflung soll sie in letzter Zeit sogar schon tagsüber getrunken haben, erzählt die Wirtin ihrer Stammkneipe bei Focus Online.

Silvia Seidel

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Schockiert über ihren Tod reagiert ihr damaliger Filmpartner Patrick Bach. "Mich trifft das genauso unvorbereitet wie wohl die meisten anderen", sagte Bach. Der 44-Jährige spielte in "Anna" den jungen Rainer, der in die von Seidel verkörperte Ballett-Tänzerin verliebt ist. Erst vor wenigen Wochen hätten er und Seidel gemeinsam ein Casting gehabt, sagte Bach. "Und wir hatten Spaß zusammen."

ANNA

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"Wir sind in einem Alter, wo man eigentlich noch reichlich vor sich haben kann", sagte Bach. In "Anna" treffen sich Anna und Rainer (Patrick Bach) im Krankenhaus. Beide sind Unfallopfer: Rainer, der ehemalige Super-Slalom-Meister wird nie mehr den Rollstuhl verlassen können. Anna glaubt nicht daran, dass sie jemals wieder wird tanzen können. Beide stellen in einer seltsamen Mischung von Resignationen und Heiterkeit fest, dass sie ein ganz besonders eindrucksvolles Paar abgeben.

Silvia Seidel ist tot

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Nie verwunden hatte Seidel den Selbstmord ihrer Mutter Hannelore. 1992 hatte sie sich das Leben genommen. Sie litt unter Depressionen. In einem Interview 2007 mit der Bunten sagte die Schauspielerin: "Mir hat meine Angst viel kaputt gemacht. Sie ist das Gegenteil von Freiheit. Ich hatte so viel Angst und Selbstzweifel, dass ich schöne Momente nicht genießen konnte.

Anmerkung der Redaktion: Wir haben uns entschieden, in der Regel nicht über Selbstmorde zu berichten, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Die Berichterstattung im Fall Silvia Seidel gestalten wir deshalb bewusst zurückhaltend, wir verzichten weitgehend auf Details. Der Grund für unsere Zurückhaltung ist die hohe Nachahmerquote nach jeder Berichterstattung über Suizide.

Wenn Sie sich selbst betroffen fühlen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge (www.telefonseelsorge.de). Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die schon in vielen Fällen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen konnten.

© Süddeutsche.de/dpa/dapd/fran/wib/afis
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