Anklage gegen Breno:Nicht völlig schuldunfähig

Die Anklageschrift gegen Bayern-Spieler Breno ist so gut wie fertig: In dem psychiatrischen Gutachten heißt es, der Brasilianer sei nicht völlig schuldunfähig. Schon bald könnte der Prozess gegen ihn beginnen.

Susi Wimmer

Die Anklageschrift gegen Bayern-Spieler Breno steht kurz vor dem Abschluss: Das Brandgutachten ist fertig, ebenso das psychiatrische Gutachten, das besagt, dass der 21-jährige Brasilianer nicht völlig schuldunfähig ist. Das bedeutet, die Anklageschrift könnte noch im März fertiggestellt werden, dann wird sich der Verteidiger des FC Bayern, der mit bürgerlichem Namen Vinícius Rodrigues Borges heißt, wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung vor Gericht verantworten müssen.

Brand in Brenos Villa

Dem FC-Bayern-Profi Breno droht eine Anklage wegen Brandstiftung.

(Foto: dpa)

Die Staatsanwaltschaft gibt sich noch zugeknöpft: "Wir sehen keinen Anlass, den bestehenden Haftbefehl gegen Herrn Borges aufzuheben", sagt Oberstaatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch. Breno war nach dem Brand in seinem Grünwalder Haus in der Nacht zum 20. September 2011 verhaftet worden, saß zwölf Tage in der Justizvollzugsanstalt Stadelheim ein und kam am 6. Oktober gegen Zahlung einer Kaution und diverser Auflagen frei. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass er in jener Nacht das von ihm gemietete Haus im Wert von 1,5 Millionen Euro angezündet hat.

Das Brandgutachten kommt zu dem Schluss, dass ein technischer Defekt als Ursache ausscheide. Es wird als wahrscheinlich angesehen, dass das Feuer an mehreren Stellen im Haus gelegt wurde. Vermutungen, dass ein Brandbeschleuniger wie Benzin oder Spiritus eingesetzt wurde, haben sich aber nicht ergeben.

In dem psychiatrischen Gutachten kommt ein Experte offenbar zu dem Schluss, dass Breno so weit verantwortlich gemacht werden kann, dass man ihn demnächst vor Gericht stellen kann. Ob der Brasilianer eventuell als vermindert schuldfähig einzustufen ist, wird erst in der Verhandlung zur Sprache kommen.

Bislang hat sich Breno lediglich kurz nach der Tat gegenüber der Polizei als Zeuge geäußert. Seitdem er als Beschuldigter geführt wird, macht er keinerlei Angaben mehr zur Tatnacht. Breno soll damals wegen seines verletzten Knies verzweifelt gewesen sein, er hatte Alkohol getrunken und war halbnackt durch Grünwald geirrt.

Im Januar lockerte ein Gericht die Meldeauflagen für Breno, er durfte die Mannschaft des FC Bayern ins Trainingslager nach Katar begleiten. Doch das Knie hielt nicht: Er wurde vor kurzem erneut operiert, kann nicht einmal trainieren. Zum Ende der Saison läuft sein Vertrag bei den Bayern aus. Bis dahin wird vermutlich auch das Gericht ein Urteil gefällt haben.

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