Animuc in Fürstenfeldbruck:Lebende Comics im Kloster

Kostümfest auf Japanisch: Auf der Animuc in Fürstenfeldbruck haben sich Anime- und Manga-Fans als ihre Comichelden verkleidet.

Silke Breimaier

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Manga Messe Fürstenfeldbruck

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Ungewohnte Bilder in Fürstenfeldbruck: Am Wochenende fand im Veranstaltungsforum Fürstenfeld, einem ehemaligen Zisterzienserkloster, die Animuc statt - ein Treffen von rund 1.000 Anime- und Manga-Freunden. Das sonst beschauliche Städtchen war dominiert von bunt gekleideten Menschen mit teils abenteuerlichen Kostümen.

Fotos und Text: Silke Breimaier

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Zu verdanken war dies den Cosplayern. Beim Cosplay, abgeleitet von costume play, frei übersetzt Kostümspiel, sucht man sich eine Figur aus einem Manga, Anime, Videospiel oder Spielfilm und versucht, diese möglichst orginalgetreu darzustellen. Das bedeutet für die Cosplayer: Outift und Frisur so genau wie möglich nachahmen und natürlich auch den Charakter der Figur so gut es geht übernehmen.

Jennifer (links) und Birgitt sind extra aus Wien angereist, um bei der Animuc dabei zu sein. Birgitt ist die Figur Yuuko aus "xxx Holic", während Jennifer Olivia Armstrong aus "Full Metal Alchemist" darstellt, einem Manga in dem zwei Brüder versuchen, ihre ursprünglichen Körper zurückzuerlangen, die sie durch Alchemie-Experimente verloren haben.

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Cosplay stammt ursprünglich aus Japan und kam mit dem Manga- und Anime-Boom nach Europa. Seit 2007 gibt es auch eine Deutsche Cosplaymeisterschaft - für das diesjährige Finale auf der Frankfurter Buchmesse im Oktober fand in Fürstenfeldbruck der erste Vorentscheid statt. Veranstaltet wird die Animuc von Animexx e.V, dem größten deutschsprachigen und gemeinnützigen Verein für Anime- und Manga-Fans mit rund 1.300 Mitgliedern.

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Die Klosteranlage des Veranstaltungsforums fand bei den Cosplayern großen Anklang. "Die Kulisse, mit den Wiesen und alten Gebäuden ist super - vor allem für Fotos", war häufig zu hören.

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Diese drei Damen sind für die Animuc in Charaktere aus der Manga-Serie "Vampire Knight" geschlüpft, in der es um die "Cross Academy" geht, auf der sowohl Menschen als auch Vampire unterrichtet werden. Die Mädels haben sich für Rollen aus der "Night Class", den Vampiren, entschieden. Sie nehmen zwar nicht an der Cosplaymeisterschaft teil, haben sich aber trotzdem viel Mühe mit ihrem Kostüm gegeben: Alles ist selbst genäht und die Perücken immerhin selbst gekauft und frisiert.

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Solange Cosplayer in ihrem Kostümen stecken, versuchen sie, so weit wie möglich in der Rolle zu bleiben und sich auch mit den Namen ihrer Charaktere anzusprechen.

Auch Nobody und Marluxia aus "Kingdom Hearts II", alias Tamara (links) und Kathrin, nehmen sofort eine Rollenpose ein, als man sie um ein Foto bittet. Sie machen ein Partner-Cosplay, ihre Rollen gehören also zusammen. Wieviele Stunden sie mit dem Herstellen des Kostüms verbracht hat, weiß Tamara nicht mehr. "Monatelang, immer nach der Arbeit" hat sie genäht, gesägt, gemalt.

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Nicht alle Besucher der Animuc kamen als Cosplayer. Viele interessierten sich auch für die angebotenen Workshops, in denen man japanische Kalligraphie, Comiczeichnen oder Fandub, die Neusynchronisation von Filmen oder Serien, lernen konnte. Das Publikum war meistens zwischen 15 und 25, aber auch der Nachwuchs der Manga-Fangemeinde holte sich schon einmal Inspiration für kommende Kostüme.

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In der Anime- und Mangaszene gibt es zahlreiche Showgruppen, die mit ihren Programmen auch auf Messen wie der Animuc auftreten. Sie spielen Mangas oder Anime nach, präsentieren selbst erdachte Stories oder performen Lieder aus Anime, Videospielen oder Musicals.

Tskui no Senshi begannen mit einem Musical der Sailor-Moon-Serie, dem Manga, der auch Laien am ehesten noch bekannt sein könnte, und brachten seit 1998 knapp 100 Anime, Manga und Spiele auf die Bühne. Inzwischen präsentieren sie in jedem Jahr zwei neue Musicals zu wechselnden Serien.

Auf der Animuc stellten Tsuki no Senshi ihr neues Projekt "You Higuri's Ludwig II" vor, die Musical-Variante des Mangas über das Leben des bayerischen Märchenkönigs. Hier ist Ludwig II. zu sehen mit seinem Stallmeister Richard Hornig und Kaiserin Elisabeth ("Sisi"). Auch Tsuki no Senshi schneidern alle ihre Kostüme selbst - das Outfit des Stallmeisters kostete zwei Wochen Arbeit.

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Neben Cosplaymeisterschaft, Workshops und Showgruppen konnten sich die Manga-Fans auch mit neuen Comics, CDs, Merchandise-Artikeln und Kostüm-Teilen für das Cosplay eindecken.

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Christina hat sich als Cosplay-Figur Shampoo aus "Ranma 1/2" ausgesucht. "Ich finde sie einfach süß und witzig, wie sie sich verhält. Und diese Bommel als Waffen sind lustig", sagt sie. Auf dem Messegelände sah man hautsächlich junge Frauen als Cosplayer, viele von ihnen zeichnen auch selber Figuren oder kleine Geschichten.

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Nicht alle kamen als Manga-Figur, wollten aber dennoch im besonderen Outifit auf der Messe erscheinen: Christina hatte ihr Dirndl angezogen und war damit an diesem Samstag eine Exotin - verkehrte Welt im bayerischen Fürstenfeldbruck.

Texte und Fotos: Silke Breimaier (sueddeutsch.de)

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