An der Isar:Joggerin sexuell missbraucht

  • Eine 45 Jahre alte Frau ist am Sonntagabend beim Joggen an der Isar überfallen und sexuell missbraucht worden.
  • Der unbekannte Täter verletzte die Frau so schwer, dass sie das Bewusstsein verlor, und verging sich anschließend an ihr.
  • Der genaue Tatort liegt zwischen dem Stauwehr Oberföhring im Süden und der St.-Emmeram-Brücke im Norden.

Von Martin Bernstein

Eine 45 Jahre alte Frau ist am Sonntagabend beim Joggen an der Isar überfallen und sexuell missbraucht worden. Der unbekannte Täter verletzte die Frau so schwer, dass sie das Bewusstsein verlor, und verging sich anschließend an ihr. Die Ermittler der Münchner Mordkommission, die den Fall übernommen haben, können sich an keine vergleichbar brutale und massive Tat aus jüngster Vergangenheit erinnern.

Die Ermittlungen stehen erst am Anfang. Zum genauen Hergang des Überfalls will sich die Kriminalpolizei noch nicht äußern, um die Ermittlungen nicht zu gefährden. Im Vordergrund steht momentan die Suche nach dem Täter. Das Opfer hatte ihn nur kurz gesehen, offenbar als er gerade an ihr vorbei joggte.

Der gesuchte Straftäter könnte zwischen 30 und 50 Jahre alt und etwa 1,80 Meter groß sein. Bei der Tat trug er Joggingkleidung und eine dunkle Mütze.

Der Überfall ereignete sich am Sonntagabend zwischen 19.30 Uhr und 20.20 Uhr, als die 45-jährige Münchnerin im Bereich der Mittleren-Isar-Straße in Oberföhring beim Joggen war. Die Insel zwischen Isar und Mittlerem Isarkanal ist dort stark bewaldet. Am Montag versuchte die Kriminalpolizei noch, den genauen Tatort zu lokalisieren, der zwischen dem Stauwehr Oberföhring im Süden und der St.-Emmeram-Brücke im Norden liegt.

Das Opfer, das bei dem Überfall das Bewusstsein verlor, liegt noch immer im Krankenhaus. Der Überfall kam offenbar völlig überraschend. Der Täter ging dabei so brutal vor, dass die 45-Jährige ohnmächtig wurde. Dann missbrauchte der Mann die wehrlose Frau. Als die Angestellte wieder zu sich kam, befand sie sich abseits des Wegs. Mit letzter Kraft schleppte sie sich zur nahegelegenen Gaststätte Sankt Emmeramsmühle. Von dort wurden die Polizei und der Rettungsdienst verständigt. Die Joggerin kam wegen ihrer Verletzungen zur stationären Behandlung in ein Münchner Krankenhaus. Sie befindet sich nach Angaben der Polizei nicht in Lebensgefahr.

Offen ist bislang, wie lange das Opfer nach der Attacke bewusstlos gewesen war. Wegen der Schwere der Verletzungen und der Brutalität, mit der der Angreifer seine Tat ausführte, ermittelt die Mordkommission. Sie hofft jetzt auf Hinweise von Menschen, die am Sonntagabend ebenfalls auf der Emmeram-Insel unterwegs waren - und darauf, dass vielleicht jemand den Mann mit der Pudelmütze gesehen hat oder gar kennt. Zeugen sollen sich bei der Mordkommission unter der Telefonnummer 089/ 2 91 00 melden.

Im Jahr 2015 registrierte die Münchner Polizei 150 Vergewaltigungen, knapp ein Drittel davon waren Beziehungstaten. In fast 40 Prozent der Fälle hatten Täter und Opfer jedoch vor der Vergewaltigung keinerlei Kontakt gehabt. Jede fünfte Vergewaltigung wurde nach einem plötzlichen Überfall durch einen Einzeltäter verübt, wie am Sonntag auf der Isarinsel. Drei von vier Sexualstraftätern werden am Ende gefasst.

Anmerkung der Redaktion: Zunächst hieß es, der gesuchte mutmaßliche Täter solle 40 bis 50 Jahre alt sein und eine Pudelmütze getragen haben. Die Polizei hat ihre Angaben inzwischen aktualisiert - der Mann könnte auch eine einfache Mütze getragen haben und zwischen 30 und 50 sein.

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