An der Hochstraße:Ein Haus, das Heimat sein soll

Seehofer legt den Grundstein fürs Sudetendeutsche Museum

Von Christoph Koopmann

Volkstümlich ging es am Freitag beim Sudetendeutschen Haus in der Hochstraße zwischen Kies und Bauzäunen zu. Begleitet von einer Blaskapelle schmetterten Ministerpräsident Horst Seehofer, Sozialministerin Emilia Müller und andere Ehrengäste die Bayernhymne. Es ging schließlich um Brauchtumspflege: Zuvor hatte die Prominenz den Grundstein für das neue Sudetendeutsche Museum gelegt.

Wenn es 2018 fertig ist, soll es eine Leerstelle für viele Kriegsvertriebene aus Böhmen, Mähren und Schlesien füllen, denn ein vergleichbares Museum gibt es nicht. Ortfried Kotzian, Vorstandsvorsitzender der Sudetendeutschen Stiftung, hofft gar, dass das Museum eine "Heimat für alle Sudetendeutschen" wird. Bernd Posselt, der Vorsitzende der Sudetendeutschen Landsmannschaft, meint: "Um die Kultur unserer Volksgruppe zu bewahren, brauchen wir solch einen Ort der Erinnerung." Seehofer betonte die Bedeutung der Sudetendeutschen für Bayern: "Ohne ihr Zutun wäre Bayern nicht zu dem europaweit vorbildlichen Land geworden, das es ist." Auch das entspannte Verhältnis zu Tschechien sei den Vertriebenen zu verdanken, die sich stets um einen offenen Dialog zwischen alter und neuer Heimat bemüht hätten. Deswegen sei das Museum für ihn eine "Herzensangelegenheit".

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