An diesem Mittwoch entscheidet der Stadtrat über die Vergabe der Fördermittel für die Münchner Street-Art-Szene. Die Eröffnung des AMuseums durch den Positive Propaganda e.V. hat davor zu Kontroversen geführt. Der Verein ist bisher der einzige Teil der Szene, der nicht nur für einzelne Projekte, sondern als Institution gefördert wird. 2023 werden die gesamten Zuwendungen an den Verein durch die Stadt eine Summe von mehr als 470 000 Euro erreichen. Zudem ist das AMuseum, eine von zwei geförderten Locations von Positive Propaganda, mietszinsfrei in Räumen des Freistaats untergebracht - und das von nun für weitere 20 Jahre. 2022 erhielt der Verein darüber hinaus eine "Zusatzförderung" für das erste Ausstellungsprojekt im AMuseum, "New Clear Power" mit Shepard Fairey, in Höhe von 40 000 Euro.
Für den Betrieb des Ausstellungsraums an der Schellingstraße 3 hatte der Verein für 2023 einen Mehrbedarf in Höhe von 190 000 Euro angemeldet. Im Kulturausschuss diskutierte jedoch ein Teil der Stadträte, die Mittel anders aufzuteilen, zumal sich jüngst in München auch ein größerer Interessenverband Street Art gegründet hat. Dem gehört Positive Propaganda aber nicht an. Beschlossen wurde eine Erhöhung des allgemeinen Projekttopfs für die Szene von 120 000 auf 270 000 Euro zulasten einer automatischen Zuteilung an Positive Propaganda. Verein und Shepard Fairey haben daraufhin bei verschiedenen Institutionen Alarm geschlagen, der Fortbestand von AMuseum sei gefährdet. In den sozialen Medien brodelt das Thema - nicht nur bei Fans des AMuseums.